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Stau im Parkhaus (Symbolbild).
  • Stau im Parkhaus (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Autofahrer in der Falle: Stundenlang im Parkhaus der Europa-Passage gefangen

Die Autofahrer fühlten sich, als säßen sie in der Falle. Stundenlang ging es am vergangenen Dienstag nicht voran im Parkhaus der Europa-Passage in der Innenstadt. Die Motoren bliesen ihre Abgase in die Tiefgarage unter dem Shopping-Center, die Luft wurde immer schlechter. Irgendwann alarmierten die ersten Fahrer die Feuerwehr, ein Rettungswagen war im Einsatz. Was war da los?

Bis zu sechs Stunden lang hätten einige Kunden am Dienstag in ihren Autos gesessen, bis sie das Parkhaus an der Hermannstraße verlassen konnten, so Jörg Harengerd, Centermanager der Europa-Passage. „Dadurch, dass die Motoren der Pkw stundenlang liefen, entwickelte sich ein entsprechend hoher CO₂-Ausstoß. Kunden im Parkhaus haben die Feuerwehr alarmiert, weil die Luft immer schlechter wurde, auch wenn es laut unserer Messanlage noch nicht gesundheitsgefährdend war“, sagt er im „Abendblatt“, das zuerst über den Fall berichtet hat.

Erhöhte Kohlenmonoxidwerte gemessen

Die Feuerwehr ermittelte die Schadstoffbelastung in der Luft. „Dabei stellten wir erhöhte Kohlenmonoxidwerte fest“, so Sprecher Philipp Baumann zur MOPO. „Sie lagen aber noch unterhalb des kritischen Bereichs.“ Bei dem Rettungswageneinsatz sei es um einen „internistischen Notfall“ bei einem Fahrzeuginsassen gegangen. Der Vorfall habe nicht in Zusammenhang mit der Luft gestanden.

Grund für den Parkhaus-Stau war ein schlechter Abfluss des Verkehrs über den Ballindamm und den Glockengießerwall. „Aufgrund eines Rohrbruchs am 29. April im Glockengießerwall auf Höhe der Straße Raboisen kommt es zu Verkehrsbehinderungen in diesem Bereich“, sagt ein Sprecher der Verkehrsbehörde zur MOPO. Laut „Hamburg Wasser“ soll die Reparatur noch bis zum 25. Mai dauern.

Verschärfend kämen die seit Langem geplanten Bauarbeiten an der Bahnüberführung am Ferdinandstor direkt neben der Kunsthalle hinzu, wie der Sprecher weiter ausführt. Daher seien Teile der dort verlaufenden Fahrstreifen gesperrt, was den Abfluss vom Ballindamm erschwere.

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Als am Donnerstag wieder Autofahrer stundenlang im Parkhaus festsaßen, habe die Behörde aber zeitnah reagiert. Die Fahrtrichtung der parallel zur Straße Raboisen verlaufenden Einbahnstraße Ferdinandstraße habe man umgekehrt, sodass Autos direkt in Richtung Glockengießerwall fahren konnten.

„Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit der Polizei die Ampel an der Kreuzung Hermannstraße/Alstertor/Ferdinandstraße abgeschaltet und der Verkehr bedarfsgerecht durch Polizisten geregelt“, so der Behördensprecher.

Kritik an Hamburger Baustellen-Management

Citymanagerin Brigitte Allkemper kritisiert im „Abendblatt“ das Baustellen-Management der Stadt: „Eine Vielzahl von zeitgleichen Baumaßnahmen führt dazu, dass selbst ortskundige Autofahrer die City nur deutlich erschwert erreichen können.“ Die Folge sei, dass „eine Ausfahrt aus den Parkhäusern zeitweise unverhältnismäßig lange dauert.“ Sie findet die Verkehrsregelung durch Polizeikräfte richtig und plädiert außerdem für eine Freigabe der derzeit gesperrten Spur im nahen Wallringtunnel unter dem Glockengießerwall.

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Die ist laut Verkehrsbehörde aber weiterhin notwendig: „Durch Arbeiten in der Amsinckstraße/Högerdamm kann zu Spitzenverkehrszeiten ein Rückstau in den Wallringtunnel hinein auftreten“, erklärt der Sprecher. „Auf Grund einer straßenverkehrsbehördlichen Anordnung der Polizei und in Abstimmung mit der Tunnelleitzentrale ist deshalb eine Fahrspur im Wallringtunnel aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Diese gesperrte Spur dient als Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen.“ Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich zu Pfingsten beendet sein.

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