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Studie zeigt: Norddeutsche sterben deutlich früher als Süddeutsche

Wer im Norden lebt, wird nicht so alt wie die Menschen im Süden und Südwesten – das hat eine Studie des Max-Planck Instituts zur Lebenserwartung der Menschen in Deutschland ergeben. Teilweise leben Männer im Süden mehr als fünf Jahre länger ­– Frauen vier Jahre. Der Hauptgrund: soziale Probleme.

Der Blick auf die „Landkarte der Lebenserwartungen“ der Wissenschaftler im Max-Planck-Institut für demografische Forschung zeigt: Es gibt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Hamburger Männer sterben im Schnitt drei Jahre früher als Männer im Süden. Den Frauen fehlt im Vergleich mit dem Süden ein Jahr.

Studie zeigt: So alt werden die Hamburger

Damit hat die Bevölkerung im Südwesten und in Südbayern die höchste Lebenserwartung unter allen Deutschen: Männer im Landkreis München zum Beispiel werden 81,2 Jahre alt und Frauen im Landkreis Starnberg, südwestlich von München, 85,7 Jahre. In Bremerhaven haben Männer der Studie zufolge die niedrigste Lebenserwartung in ganz Deutschland: 75,8 Jahre. Das sind fünf Jahre weniger Lebenszeit als im Süden. Die Forscher untersuchten rund 402 Landkreise.

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Auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen schafft der Großteil der Landkreise ein statistisches Lebensalter von 78 Jahren bei den Männern – genauso wie in Hamburg.

Anders sieht es bei den Frauen aus: In Schleswig-Holstein können nur die Landkreise Plön, Segeberg und Stormann mit Hamburg mithalten: 84 Jahre Lebenszeit. Der Rest der Frauen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen kann sich durchschnittlich auf ein Leben von 83 Jahren freuen.

Deutliche Unterschiede finden sich auch zwischen Ost und West. Insgesamt liegen mehr Landkreise mit geringerer Lebenserwartung im Osten, aber auch im Ruhrgebiet gebe es Landkreise, in denen die Bewohner im Schnitt früher sterben. Dazu zählten Dortmund, Gelsenkirchen und Essen.

Lebenserwartung in Deutschland: je ärmer desto kürzer

Faktoren wie das Durchschnittseinkommen, die Arzt- oder die Bevölkerungsdichte hätten nur einen geringeren Einfluss auf die Lebenserwartung. Stattdessen seien vor allem die Arbeitslosenquote und die Zahl der Hartz-IV-Empfänger entscheidend. „Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern“, sagt Roland Rau vom Max-Planck-Institut. Ein durchgängiger Unterschied zwischen den Lebenserwartungen in der Stadt und auf dem Land konnte nicht festgestellt werden.

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