• Im Bezirk Hamburg-Nord werden keine neuen Einzelhäuser mehr geplant. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Streit ums Eigenheim : Verband nimmt Grüne vor CDU-Kritik in Schutz

Die Entscheidung des rot-grünen Bezirks Nord, dort keine Einzelhäuser mehr zu planen, war besonders bei der CDU auf massive Kritik gestoßen. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) mischt sich jetzt in die Diskussion ein.

„Wir unterstützen die Haltung des Bezirks Hamburg-Nord, Anträge zum Bau von Einfamilienhäusern nicht mehr zu genehmigen“, heißt es in der Erklärung des VNW von Direktor Andreas Breitner. „In verdichteten Räumen mit hoher Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum sind neue Einfamilienhäuser kein Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.“

Streit ums Eigenheim: VNW mischt sich in die Diskussion ein

Breitner fordert zudem die anderen Hamburger Stadtbezirke auf, die Entscheidung von Hamburg-Nord zu übernehmen – genauso wie Kommunen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit engen Wohnungsmärkten, zum Beispiel Flensburg, Kiel, Rostock oder Greifswald.

„Gebäude mit vielen Wohnungen sind nachhaltiger, weil dort pro Person weniger Fläche verbraucht wird und so in besonders nachgefragten Regionen ausreichend bezahlbare Wohnungen geschaffen werden können“, so der Direktor des VNW. Breitner ist ehemaliger SPD-Politiker und war von 2012 bis 2014 Innenminister von Schleswig-Holstein.

Keine neuen Einzelhäuser: „Wohnungen sind viel nachhaltiger“

Mittlerweile übt er keine politischen Ämter mehr aus und ist unter anderem Mitglied der Kommission des SPD-Parteivorstands „Bezahlbarer Wohnraum und soziale Bodenpolitik“.

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Man solle weg von ineffizienten Wohnmodellen mit hohem Flächen- und Ressourcenverbrauch – also die Einzelhäuser – und hin zu einer schonenden, ökologisch ausgewogenen Bodenpolitik. Denn jede Fläche führe zu höherem Energie- und Ressourcenverbrauch.

CDU wettert gegen Bezirksentscheidung in Hamburg-Nord

Zuvor hatte der CDU-Wirtschaftsrat Hamburg den Vorstoß aus Hamburg-Nord als „Traum linker Ideologen“ bezeichnet. „Mit dem Verbot des Baus von Einfamilienhäusern in Stadtteilen wie Fuhlsbüttel und Langenhorn haben SPD und Grüne, sichtbar für jeden, ihre grundsätzliche Abneigung gegenüber Eigentum unter Beweis gestellt“, sagte der Vorsitzende Hennecke Lütgerath. (aba)

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