• Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Streit um die Sternbrücke: SPD-Fraktion aus Altona stellt sich gegen den Senat

Sternschanze –

Gesprühte Lebensweisheiten zieren das Mauerwerk, Plakate erinnern an längst vergangene Raves und die grauen Stahlpfeiler tragen die vorbeifahrende S-Bahn: Dort, wo sich Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße kreuzen, befindet sich „Bahnhof Soul“, wie Jan Delay die Sternbrücke betitelte. „Lasst diese Brücke bitte so wie sie jetzt ist, sie ist wunderschön. Sie ist der souligste Ort in Hamburg und hier sieht es wirklich aus wie in Chicago“ appellierte er über soziale Medien. Nun ergreift auch die Politik das Wort für einen Erhalt des fast 100 Jahre alten Bauwerks. 

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) hatte Anfang November mitgeteilt, dass die Sternbrücke erneuert wird. Gemeinsam mit der Bahn hält er weiter an dem für den Neubau Entwurf fest. Doch nun regt sich Widerstand aus dem Bezirk Altona. 

SPD Altona positioniert sich gegen Hamburger Senat

Die SPD Altona lehnt die jetzige Neubauplanung ab und positioniert sich damit klar gegen den SPD-geführten Senat. „Der aktuelle Entwurf sprengt in dieser Dimension schlichtweg das städtebauliche Bild der Sternschanze“, sagt Sören Platten, Vorsitzender der Altonaer SPD. Der Kreisvorstand schlage stattdessen vor, für den Neubau beziehungsweise die Sanierung der Sternbrücke einen Ingenieurswettbewerb durchzuführen. 

Das könnte Sie auch interessieren: Hunderte demonstrieren gegen Neubau der Sternbrücke

Ziel des Wettbewerbs sei es, eine Variante zu finden, die deutlich besser in das Brückenumfeld passe. Im Zuge dessen sollen sich auch Bürger beteiligen können. Ein entsprechender Antrag soll nun an den Landesparteitag gestellt werden. 

Rücksicht auf das Umfeld der Sternbrücke

„Ohne eine ernste Auseinandersetzung mit konstruktiven und gestalterischen Alternativen werden wir nicht die beste Lösung finden können“, so Gregor Werner, Vorsitzender der SPD AltonaNord-Sternschanze. Es sei zwingend notwendig, das nähere Umfeld der Sternbrücke miteinzubeziehen – sowohl verkehrliche als auch stadtplanerische Aspekte. 

Auch die Clubs unter der Sternbrücke sollen gesichert werden. „Die Sternbrücke ist nicht irgendeine Brücke. Sie steht mitten in einem der attraktivsten und buntesten Stadtteile Hamburgs. Das kann man nicht einfach ignorieren“, so Platten.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp