Streit um die Mega-Brücke: Entscheidende Sitzung mit Hamburgs Bürgermeister
Die Sternbrücke sorgt weiter für Diskussionen. Anstelle der alten Brücke zwischen Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße, soll eine deutlich größere Stahlkonstruktion entstehen. Die Clubs unter der Brücke müssten weichen. Anwohner und Betreiber sind empört. Jetzt wurde bekannt: Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) trifft sich am Montag zu Gesprächen mit den zuständigen Senatoren.
Tschentscher, Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) sollen heute zu Gesprächen über die Sternbrücke zusammenkommen. Dies bestätigte Senatssprecher Marcel Schweitzer auf Nachfrage der MOPO. Auf Wunsch der Behörden werde der Bürgermeister über den aktuellen Sachstand informiert.
Ärger um die Sternbrücke: Darum ist der Neubau umstritten
Im März hatte der Senat den Plänen für eine neue Brücke zugestimmt. Im Jahr 2023 ist der Abriss der denkmalgeschützten Sternbrücke vorgesehen. Die Deutschen Bahn plant an derselben Stelle innerhalb von vier Jahren einen deutlich größeren, bogenförmigen Neubau der Brücke.
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100 Meter lang und 21 Meter hoch könnte die Stabbogenbrücke werden. Die neue Brücke soll den Plänen zufolge ohne Stützen auskommen, um den Verkehrsfluss nicht zu stören. Die Pläne würden allerdings auch das Aus für die dort ansässigen Clubs „Astra-Stube“, „Fundbureau“ und „Waagenbau“ bedeuten sowie Einschränkungen für die Bewohner des Bauwagenplatzes „Zomia“ neben der Brücke.
Das soll die Mega-Brücke kosten
Eine Sanierung wäre laut der Bahn zu teuer gewesen. Für Abriss und Neubau der Brücke sind insgesamt 125 Millionen Euro veranschlagt. Im Falle einer Sanierung müsste die Bahn die gesamten Kosten tragen, ein Neubau würde der Stadt anteilig 60 Millionen Euro kosten.
Einem Bericht der „Bild“ zu Folge soll die Bahn einen Alternativplan der Brücke abgelehnt haben, da eine Neuplanung weitere Kosten verursache. Hierzu wollte die Deutsche Bahn am Montag zunächst nicht Stellung nehmen.
Initiative, Anwohner und Clubs wehren sich
Von der Initiative Sternbrücke, Clubbetreibern und Anwohnern gibt es heftige Kritik. Sie hätten sich mehr Beteiligung gewünscht, nicht nur an der Gestaltung der Brücke sondern auch am Umgang mit den umliegenden Gebäuden.
Am Sonntag demonstrierte die Initiative Sternbrücke für den Erhalt von 44 Bäumen, die für den Bau der Brücke abgeholzt werden sollen. SPD und Grüne setzten sich in der Bürgerschaft für einen Alternativvorschlag zur Stabbogenbrücke ein, ein Ergebnis steht noch aus.