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Rund 3000 Beschäftigte in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen protestierten am Mittwoch in Hamburg für bessere Arbeitsbedingungen.
  • Rund 3000 Beschäftigte in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen protestierten am Mittwoch in Hamburg für bessere Arbeitsbedingungen.
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Streik in Hamburg: Viele Kitas dicht – Tausende Erzieher protestieren

Der bundesweite Warnstreik an Kitas und sozialen Einrichtungen hat auch in Hamburg zu erheblichen Einschränkungen geführt. Beim größten Kita-Träger Elbkinder blieben am Internationalen Frauentag rund 50 der rund 180 Einrichtungen geschlossen.

Mit Beginn der Frühschicht haben zahlreiche Beschäftigte von Kitas und sozialen Einrichtungen in Hamburg am Mittwoch für einen ganztägigen Warnstreik die Arbeit niedergelegt. Vor allem Eltern von Kitakindern machte dies erhebliche Probleme. So blieben rund 50 der etwa 180 Einrichtungen des größten Hamburger Kita-Trägers Elbkinder am Internationalen Frauentag geschlossen, in mehr als 120 gab es nur eine Notbetreuung.

Verdi: 2800 Menschen streiken in Hamburg

Fast ein Drittel der rund 5600 Erzieherinnen und Erzieher hatte die Arbeit niedergelegt, wie die Elbkinder-Kitas auf Anfrage mitteilten. Dort werden insgesamt rund 31.500 Kinder betreut.

„Heute ist der Tag des Sozial- und Erziehungsdienstes bundesweit“, sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Hilke Stein am Morgen. Bundesweit werde für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich in Hamburg bis zu 2800 Menschen an dem Warnstreik. Nach einer Kundgebung am Morgen am Gänsemarkt marschierten Streikende in einem Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus. „Wir sind zufrieden mit der Beteiligung“, sagte Stein.

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„In jeder Tarifrunde ist es das gleiche Spiel: Die Arbeitgeber lehnen unsere berechtigte Forderung nach einer spürbaren Gehaltserhöhung rigoros ab“, klagte die Kita-Expertin der Gewerkschaft GEW, Sabine Lafrentz. Das sei ein Hohn. „Wieder einmal zeigen wir mit Warnstreiks, dass Profis mehr brauchen. Und wenn nötig, streiken wir so lange, bis die Arbeitgeber endlich ein akzeptables Angebot vorlegen!“

Die Demonstrantinnen und Demonstranten zogen bis vor der Hamburger Rathaus. dpa | Christian Charisius
Die Demonstrantinnen und Demonstranten zogen bis vor der Hamburger Rathaus.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten zogen bis vor der Hamburger Rathaus.

Die Beschäftigten reagierten mit der Arbeitsniederlegung auf das aus ihrer Sicht völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die Gewerkschaften verlangen für die Beschäftigten jedoch 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Elbkinder-Kitas bedauern Stress für Eltern und Kinder

Zum Warnstreik aufgerufen waren neben den Beschäftigten der Elbkinder-Kitas auch die der Ballin-Stiftung, der ASB Kitas, des Studierendenwerks, des Hamburger Schulvereins und der Asklepios Kitas. Ebenfalls die Arbeit niederlegen sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Dienste Fördern und Wohnen, Leben-mit-Behinderung Hamburg, Lebenshilfewerk, der Alida Schmidt Stiftung und der Elbe Werkstätten.

Die Elbkinder-Geschäftsführung bedauerte die Unanehmlichkeiten für Eltern und Kinder. Sie wies aber auch darauf hin, dass sie nicht Verhandlungspartner sei und keinen Einfluss auf die Gespräche habe.

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Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 24. Januar 2023 mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände über eine Gehaltserhöhung für die bundesweit rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigten. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet. (dpa/mp)

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