Sternbrücken-Ärger: Neues „filigranes” Design soll Kritiker besänftigen
Zu massiv, zu groß: Die „Monsterbrücke“, die die Sternbrücke im Schanzenviertel ersetzen soll, sorgt schon seit Jahren für Streit. Jetzt stellt die Bahn einen neuen Entwurf vor. „Leichter und filigraner“ soll die Brücke wirken. Aber ob das reicht, um die Kritiker zu besänftigen? Ein Blich auf die Entwürfe macht da eher wenig Hoffnung.
Zu massiv, zu groß: Die „Monsterbrücke“, die die Sternbrücke im Schanzenviertel ersetzen soll, sorgt schon seit Jahren für Streit. Jetzt stellt die Bahn einen neuen Entwurf vor. „Leichter und filigraner“ soll die Brücke wirken. Aber ob das reicht, um die Kritiker zu besänftigen? Ein Blick auf die Entwürfe macht da eher wenig Hoffnung.
So sieht das neue Design aus: Der Bogen ist schlanker, der untere Teil neu gemacht. Auch einige Details sind anders. So ist die Lärmschutzwand jetzt etwa von außen nicht mehr sichtbar. Außerdem soll eine eingearbeitete Kante die Straße unten und die Bahn oben optisch besser trennen. „Das Bauwerk wirkt leichter und filigraner und verliert an Mächtigkeit“, sagt der zuständige Projektleiter der Bahn, Markus Warnken.
Sternbrücke in Hamburg: Design überarbeitet
Trotz der massiven Kritik halten die Stadt und die Bahn an der Form der Stabbogenbrücke fest, aber bei dem nun präsentierten neuen Entwurf seien auch Ideen aus der Kreativwerkstatt im Oktober 2021 eingeflossen, so Warnken.
An den Ausmaßen mit 108 Metern Länge und 24,15 Metern Breite ändert sich jedoch nichts. Die Durchfahrtshöhe liegt bei 4,50 Metern, der Brückenbogen ragt bis in 21,40 Meter Höhe. Auch das Gewicht von mehr als 3500 Tonnen bleibt gleich. „Ausgangspunkt war die vorhandene Planung mit dem Stabbogen“, betont Warnken. Denn die sei laut Experten angesichts der Rahmenbedingungen vor Ort die optimale Option. Jetzt gehe es nur um eine optische Veränderung.
Sternbrücke Hamburg: Dimensionen bleiben
Somit bleiben auch die Folgen für die Umgebung gleich. „Wir bedauern wirklich sehr, dass Bäume gefällt werden müssen“, sagt Warnken. Man sei im Austausch mit den zuständigen Behörden, dass die Bäume, die zum Ausgleich neu gepflanzt werden müssen, einen Platz im Bezirk finden.
Verkehr in Hamburg: Wird die Stresemannstraße dann zweispurig?
Neuigkeiten gibt es aber bei der Verkehrsplanung: Die Stresemannstraße soll zwar wie bisher geplant vierspurig bleiben. Derzeit wird laut Verkehrsbehörde aber geprüft, ob zwei der Spuren für Busse und Radfahrer reserviert werden können. Konkrete Planungen für die Straßen sollen 2023 starten.
Eine weitere Änderung: Bei den ursprünglich anberaumten 125 Millionen Euro bleibt es wohl nicht – der allgemeine drastische Anstieg der Baukosten treibt die Kosten in die Höhe. Wie teuer es wird, wird geprüft.
Die Bahn will erste Bauarbeiten 2023 starten und Anfang 2027 fertig sein.
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Die jetzige Sternbrücke, die sich seit 100 Jahren über die Kreuzung Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee spannt und über die ebenso lange die Züge rattern, soll abgerissen werden – was viele Anwohner aber auch Denkmalschützer am liebsten verhindern würden. Seit die Pläne bekannt wurden, gibt es es Ärger.
Zu massiv, überdimensioniert, eben eine „Monsterbrücke“ – so der Tenor der Kritiker zu den bisherigen Entwürfen. Vor allem die Initiative Sternbrücke, aber auch Oppositionspolitiker von Linken und der CDU, sowie der „Bund deutscher Architekten“ kämpfen für das Industriedenkmal. Auch, dass umliegende Gebäude – die Heimat kleiner Clubs – abgerissen und Bäume gefällt werden sollen, stößt weiterhin auf Widerstand.