Sternbrücke: Warum geht es beim neuen Clubhaus nicht voran?
Stillstand beim neuen Clubhaus an der Sternbrücke: Die Pläne für das künftige Zuhause der dortigen Traditionsclubs sind seit eineinhalb Jahren kaum vorangeschritten, nicht einmal die Finanzierung ist geklärt. Doch das eigentliche Problem ist etwas anderes.
Stillstand beim neuen Clubhaus an der Sternbrücke: Die Pläne für das künftige Zuhause der dortigen Traditionsclubs sind seit eineinhalb Jahren kaum vorangeschritten, nicht einmal die Finanzierung ist geklärt. Doch das eigentliche Problem ist etwas anderes.
Erste Arbeiten für den Abriss der Sternbrücke laufen schon, doch an einer Stelle hakt es gewaltig: Die Planungen für das neue Clubhaus scheinen zu stocken. Das ergab eine Senatsanfrage der CDU-Abgeordneten Anke Frieling. Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete zuerst darüber.
Dabei soll das von Verkehrs- und Finanzbehörde unterstützte neue „Kulturhaus“ die Lösung sein für die Traditionsclubs, die hier wegen des umstrittenen Neubaus der Sternbrücke ihren angestammten Platz verlieren – darunter das „Fundbureau“, „Waagenbau“ und „Astra Stube“.
CDU: Senat sollte Versprechen halten!
Frieling ist alarmiert: „Es liegt der Verdacht nahe, dass die Ankündigung der ,zügigen Errichtung’ des Clubhauses damals vor allem einen Zweck erfüllt hat: den Widerstand gegen den Abriss der Sternbrücke zu brechen und von der so genannten Monsterbrücke abzulenken“, sagt sie. „Wer keinen Vertrauensverlust riskieren will, sollte Versprechen halten!“
Diesen Verdacht teilt John Schierhorn nicht. Er ist einer der Gründer des „Waagenbau“ und plant das Clubhaus mit. „Wir werden von Politik und der Bahn unterstützt und die Planungen laufen weiter, aber das Thema ist komplex“, sagt er der MOPO. „Die Lärmstörung von Nachbarn war zum Beispiel eine große Sorge, weshalb wir noch ein Konzept nachgearbeitet haben.“ Bei den betroffenen Clubs gebe es weiterhin Interesse – ob sie dann einziehen, hänge jedoch von den Begebenheiten und Mietverträgen ab.

Doch die Zeit wird für die Clubs jetzt zum größten Problem: Die Mietverträge laufen aus, im Januar 2024 muss etwa das „Waagenbau“ seine Heimat verlassen. „Wir wissen immer noch nicht, wohin wir dann zur Zwischennutzung ziehen können“, sagt Schierhorn. „Da schlottern uns mittlerweile die Knie.“
Sternbrücke: Clubs stehen vor Problem
Seit 2021 laufen die Planungen für das Clubhaus an der nördlichen Ecke Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee. „Zügig“ sollte der Bau beginnen, versprach der Senat damals. Doch bisher wurde weder ein Bauantrag gestellt, noch gibt es einen fertigen Entwurf des Clubhauses oder gar Mietverträge. Auch dazu, wie teuer der Bau wird und wer ihn bezahlen soll, sind die Planungen noch nicht abgeschlossen, wie der Senat nun auf Anfrage von Anke Frieling erklärt.
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Das Vorhaben sei komplex, sagt der Senat. Gleichzeitig mit dem Clubhaus wird die ungeliebte neue Sternbrücke, im Quartier zunächst als „Monsterbrücke“ verspottet, gebaut – da muss jede Menge geprüft und berechnet werden. Wenn dann noch die üblichen Probleme der Bauwirtschaft dazu kommen, wie knappe Baumaterialien, dann verzögert das die Arbeiten. Immerhin, verspricht der Senat, wolle man demnächst einen konkreten Zeitplan vorlegen.

Von einer bewussten Verzögerung könne nicht die Rede sein, betont auch eine Sprecherin der Finanzbehörde gegenüber der MOPO. Der Senat sei mit den Beteiligten in einem intensiven Austausch und das Projekt nicht von der Sternbrücke zu trennen. „Das Timing für das Clubhaus ist deshalb abhängig von allen weiteren Planungen für die Sternbrücke und das sie umgebende Areal.“
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Und was ist mit den Clubs, denen die Zeit davon läuft? Für die Übergangszeit suche man nach guten Zwischenlösungen, so das Versprechen aus der Finanzbehörde.