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Steilshoop: Verdrängt vom neuen Recyclinghof? Hamburger Firmen in Sorge

Dunkle Wolken über dem Gewerbegebiet Schwarzer Weg in Steilshoop: Offenbar plant die Stadt, den Recyclinghof zu vergrößern. Ansässige Firmen auf städtischen Grundstücken fürchten die Kündigung ihrer Pachtverträge und bangen nun um ihre Existenz.

Dass die Stadt ihre gut 18.000 Quadratmeter große Fläche im Gewerbegebiet Hermann-Buck-Weg/Schwarzer Weg irgendwann einmal in Anspruch nehmen könnte, mit dieser Ungewissheit leben die Pächter seit Jahrzehnten: Hier sollte die U-Bahnlinie 5 entlangführen, so stand es im Bebauungsplan „Steilshoop 3″. 

Steilshoop soll modernen Recyclinghof bekommen

Seit klar ist, dass die Trasse einen anderen Verlauf nimmt, wähnten die Firmenchefs sich in Sicherheit – bis durch Zufall eine neue Planung der Stadt ans Licht kam: Ein neuer Recyclinghof sowie die Freiwillige Feuerwehr Barmbek sollen auf den städtischen Flächen angesiedelt werden.

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Der Recyclinghof am Schwarzen Weg (Steilshoop) ist zu klein und soll umziehen.

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Felix Matthies (50) ist einer der betroffenen Pächter. Zusammen mit seinem Bruder leitet er den Familienbetrieb Trax-Matthies, den die Eltern gegründet haben, einen Baustoffhandel für Säulen, Balustraden, Fassadenstuck – Nischenprodukte. Die Firma braucht viel Lagerplatz, ist seit 40 Jahren am Schwarzen Weg ansässig. „Die Stadt will uns hintenrum loswerden“, argwöhnt Matthies, „das ist schon unsympathisch.“

Hamburger Firmen klagen Stadt an: „Alle geschockt“

Grund des Grolls: „Die Liegenschaft äußert sich nicht, wir haben nur über einen privaten Kontakt in die Freiwillige Feuerwehr erfahren, dass die in das Gewerbegebiet umziehen sollen. Elf Betriebe sind betroffen, wir sind alle geschockt.“

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Firmengelände Trax-Matthies am Schwarzen Weg: Die Stadt überlegt, hier den neuen neuen Steilshooper Recyclinghof zu bauen.

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Auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe bestätigt der Senat:  „Es wird auch zu Beendigungen von Gewerbemietverhältnissen kommen.“

Wann und wofür, da bleibt die Antwort schwammig: Die Schaffung eines modernen Recyclinghofes sei „angedacht“. Hintergrund: Seit vielen Jahren platzt der kleine Steilshooper Recyclinghof auf der anderen Straßenseite aus allen Nähten. Die Überlegungen zur Ansiedlung der Freiwilligen Feuerwehr seien „noch nicht abgeschlossen“.

Steilshooper Firmen: „Wünschen uns Perspektive“

Felix Matthies: „Wir wünschen uns Informationen von der Stadt, wir brauchen eine Perspektive, etwa ob uns Ersatzflächen angeboten werden.“ Auf eine Anfrage habe der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen nicht geantwortet.

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Sandro Kappe (CDU)

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Kappe

Auch CDU-Mann Kappe nimmt die Stadt in die Pflicht: „Es sollte transparent erklärt werden, wer die Flächen bekommt und warum.“ Für die Freiwillige Feuerwehr, so Kappe, sei Steilshoop als Standort eh nicht ideal: „Die sollten doch zentral in Barmbek sitzen, um schnell an jeden Einsatzort zu gelangen.“

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