Steigende Corona-Zahlen: Hamburger im „Self-Made-Lockdown“
Die Pandemie-Lage spitzt sich zu. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut am Freitag bundesweit bei 442,1. Während Hamburg mit einem Wert von 238,5 vergleichsweise gut dasteht, ist die Inzidenz in Sachsen auf unglaubliche 1224,7 angestiegen. Die MOPO hat Hamburger gefragt, ob sie ihr soziales Leben angesichts der erschreckenden Zahlen freiwillig einschränken, auch wenn die Politik vor einem offiziellen Lockdown (noch)zurückschreckt.
Kathrin Musswessels kommt gerade vom Einkaufen aus der Rindermarkthalle. Die 42-Jährige ist sich sicher, dass die meisten Hamburger den Ernst der Lage erkannt haben und ihr soziales Leben herunterfahren – wie sie selbst auch. „Ich gehe auf keine Konzerte oder größeren Veranstaltungen mehr, auch wenn es möglich ist. Restaurantbesuche sind bei mir die absolute Ausnahme geworden. Wenn ich mich mit Freunden treffe, dann gehen wir draußen spazieren“, sagt die Modedesignerin. In ihrem Laden „Musswessels“ auf St. Pauli achte sie sehr auf die geltenden Hygienevorschriften und kontrolliere bei jedem Kunden den Impfausweis.
Die Pandemie-Lage spitzt sich zu. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut am Freitag bundesweit bei 442,1. Während Hamburg mit einem Wert von 238,5 vergleichsweise gut dasteht, ist die Inzidenz in Sachsen auf unglaubliche 1224,7 angestiegen. Die MOPO hat Hamburger gefragt, ob sie ihr soziales Leben angesichts der erschreckenden Zahlen freiwillig einschränken, auch wenn die Politik vor einem offiziellen Lockdown (noch)zurückschreckt.
Kathrin Musswessels kommt gerade vom Einkaufen aus der Rindermarkthalle. Die 42-Jährige ist sich sicher, dass die meisten Hamburger den Ernst der Lage erkannt haben und ihr soziales Leben herunterfahren – wie sie selbst auch. „Ich gehe auf keine Konzerte oder größeren Veranstaltungen mehr, auch wenn es möglich ist. Restaurantbesuche sind bei mir die absolute Ausnahme geworden. Wenn ich mich mit Freunden treffe, dann gehen wir draußen spazieren“, sagt die Modedesignerin. In ihrem Laden „Musswessels“ auf St. Pauli achte sie sehr auf die geltenden Hygienevorschriften und kontrolliere bei jedem Kunden den Impfausweis.
Corona-Pandemie: Hamburger wollen Familien schützen
Tankstellenbetreiber Ertan Sen will besonders mit Blick auf seine Familie möglichst viele Schutzmaßnahmen treffen. „Ich möchte meine Kinder nicht gefährden“, sagt der 30-Jährige. Clubs seien für ihn tabu. „Im Restaurant war ich zuletzt vor vier Monaten“, so Sen. Im Vertrauen auf die 2G-Regel hatte er mit seinen Kindern den Winterdom besuchen wollen. „Aber das war so voll, dass wir sofort wieder gegangen sind“, berichtet der junge Mann. „Die Impfung schützt ja auch nicht zu 100 Prozent und man hört immer wieder von gefälschten Impfpässen“.

Ein paar Meter weiter gehen Max Braun und Noa Bosinius. Sie sind gerade auf dem Weg in ihre Mittagspause. Außerhalb ihres Praktikums bei einem großen Marketingunternehmen versuchen sie, ihre Kontakte zu reduzieren. „Schließlich ist bald Weihnachten und ich möchte meiner Familie nichts einschleppen“, sagt Noa. Der Freundeskreis der beiden hat sich darauf geeinigt, angesichts der gefährlichen Lage nicht mehr in Clubs feiern zu gehen. „Essen gehen in Restaurants ist aber in Ordnung. Da gibt es sehr strenge Kontrollen und die Ansteckungsgefahr ist nicht so groß“, sagt Noa.
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Max fügt hinzu, dass er „2G schon ausnutzen würde“. Schließlich habe er sich nicht umsonst impfen lassen. Allerdings höre er dabei immer auf die Vernunft.
Bund und Länder beschließen neue Corona-Maßnahmen
In der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag wurde vereinbart, dass Clubs und Diskotheken bei hohen Corona-Infektionszahlen wegen des Ansteckungsrisikos geschlossen werden müssen. Dies gilt spätestens ab einer Inzidenz von 350 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Private Treffen im öffentlichen oder privaten Raum, an denen Ungeimpfte teilnehmen, sind dem Beschluss zufolge auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes zu beschränken.
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Bei überregionalen Sport-, Kultur- und ähnlichen Großveranstaltungen dürfen maximal 30 bis 50 Prozent der Platzkapazität genutzt werden. In Innenräumen dürfen es aber höchstens 5000 Besucher und im Freien höchstens 15.000 sein. Volle Fußballstadien wie noch am vergangenen Wochenende wird es damit vorerst nicht mehr geben.