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  • Randi Kittlitz (28) und Jovanka Backhus (31) gehen mit ihrem ersten eigenen Unternehmen an den Start.
  • Foto: hfr

Start-Up in Hamburg: Diese Frauen wollen mit Zahnpasta die Welt retten

Grindelviertel –

Wie oft kaufen Sie eigentlich eine neue Zahnpasta-Tube? Alle sechs oder spätestens alle acht Wochen ist bei den meisten eine neue fällig. Heißt auch: Jedes Mal eine neue Tube – und jedes Mal wieder Plastikmüll. Zwei Hamburger Gründerinnen wollen das ändern  – und haben dafür ihre eigene Zahnpasta im Glas und zum Nachfüllen entwickelt.

Ob Einweg-Rasierer, Tampons oder Shampoo-Flaschen aus Plastik: Der Kosmetik-Bereich ist voll von zahlreichen Umweltsündern – über die bisher immer wieder diskutiert wird. So gehört umweltfreundliches Shampoo am Stück mittlerweile fest zum Sortiment im Drogerie-Regal. Bei den Zahnpasta-Tuben sieht es da jedoch anders aus: Ob Oral B, Colgate oder die günstige „No Name“-Tube – im Regal häufen sich die Produkte, die frischen Atem und saubere Zähne versprechen.

„Jondi & Moon“ will Verpackungsmüll durch Zahnpasta-Tuben verringern

Doch wenn es nach Randi Kittlitz und Jovanka Backhus geht, sollten Zahnpasta-Tuben dort verbannt werden. Das erste Produkt ihres jungen Unternehmens „Jondi & Moon“ ist daher nachfüllbare Zahnpasta im Glasspender. „Wir sind beide bewusste Konsumentinnen und kaufen gerne nachhaltige Produkte. Allerdings reicht es uns nicht, wenn die Inhaltsstoffe eines Produktes gut sind, aber dafür die Verpackung eine Umweltsünde“, so Kittlitz.

„Gerade bei Zahnpasta haben wir großes Potenzial gesehen. Das häufige Nachkaufen der meist nicht recycelbaren Tuben führt zu enorm viel Verpackungsmüll und wir dachten uns: Das muss doch besser gehen!“, sagt die Jungunternehmerin weiter zur Idee von „Jondi & Moon“.

Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin und Freundin hat sie dann im vergangenen Jahr, während des Studiums, „Jondi & Moon“ gegründet. Die Idee zur nachfüllbaren Zahnpasta im Glas elektrisierte nicht nur die beiden Hamburgerinnen: Bei der Bewerbung um das EXIST-Gründerstipendium, ein durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziertes Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, setzen sich die beiden gegen zahlreiche andere Start-Up-Ideen durch – und bekamen kurzerhand das Stipendium. Von da an hieß es: selber machen.

Hamburger Start-Up bringt wiederauffüllbare Zahnpasta auf den Markt

Von der Entwicklung der Zahnpasta mit einem Experten bis hin zum Glas-Design oder guten Marketing-Strategien: Gerade die Anfangszeit war stressig, denn auch das Studium lief parallel weiter. „Gerade sind wir in den letzten Zügen der Produktentwicklung und bereiten den Markteinstieg vor“, so Jovanka Backhus. Am Anfang sind drei Produkte geplant: ein Glas in Reise– und Probiergröße (30 ml) für knapp fünf Euro, eine Standardgröße (250 ml) für 14,90 Euro – und der verschließbare Nachfüllbeutel (250 ml) mit der Zahnpasta für knapp zehn Euro.

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Mit dem Nachfüllbeutel (li.) und den Zahnpasta-Gläsern von „Jondi & Moon“ soll Plastikabfall durch Zahnpasta-Tuben verhindert werden. 

Foto:

HFR

„Geplant ist ein Launch im Mai 2021. Im ersten Schritt werden wir voraussichtlich in verschiedenen Concept-Stores und kleineren Geschäften in Hamburg und Berlin und online vertreten sein“, so die Jungunternehmerin weiter. Langfristig soll die Zahncreme aus dem Glas dann auch bei großen Anbietern wie Budni zu finden sein. „Wir hoffen natürlich, dass ganz viele auf unsere Produkte umsteigen und wir so die Menge an Plastikabfall reduzieren können“, sagt Backhus.

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„Geplant ist ein Launch im Mai. Im ersten Schritt werden wir voraussichtlich in Concept-Stores und kleineren Geschäften in Hamburg und Berlin und online vertreten sein“, sagt Backhus. Langfristig soll die Zahncreme aus dem Glas dann auch bei großen Anbietern wie Budni zu finden sein. „Wir hoffen natürlich, dass ganz viele auf unsere Produkte umsteigen und wir so die Menge an Plastikabfall reduzieren können“, sagt sie weiter. Sie rechnet vor: „Angenommen alle Deutschen kaufen konventionelle Zahnpasta Tuben, dann fallen allein da 9000 Tonnen nicht recycelbarer Kunststoffabfall an.“ Wenn ein Drittel auf nachhaltige Verpackung umsteigen würde, wäre ein riesiger Batzen gespart.

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