• Noch boomt der Immobilienmarkt in den Großstädten – durch Corona könnte sich das bald ändern. 
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Stadt vs. Land: Warum sich ein Wegzug aus Hamburg auch lohnen kann

Düsseldorf/Hamburg –

Auf dem Land wohnt es sich günstiger als in der Stadt – das wissen die meisten Deutschen. Dennoch boomt der Immobilienmarkt in den Metropolen seit Jahren. Denn: Wer auf dem Land wohnt, verdient oft weniger als in der Großstadt. Dennoch kann es sich finanziell lohnen, aufs Land zu ziehen, zeigt eine Analyse der Düsseldorfer Jobplattform StepStone. Auch das Hamburger Umland ist für Fachkräfte lukrativer als die Hafenstadt. 

Steigende Immobilienpreise, hohe Mieten, knapper Wohnraum – keines dieser Probleme konnte den Immobilienboom in den deutschen Großstädten bisher stoppen. Doch das könnte sich zukünftig ändern. Durch die Corona-Pandemie ist die Arbeit aus dem Homeoffice für viele alltäglich geworden und der feste Arbeitsplatz im Büro wurde durch den Schreibtisch in den eigenen vier Wänden abgelöst. Weil auch nach der Corona-Pandemie Homeoffice ein wichtiger Bestandteil der modernen Arbeitswelt bleiben wird, ziehen immer mehr Menschen ein Leben auf dem Land in Betracht. 

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Daher hat die Jobplattform StepStone für die größten Städte Deutschlands die Durchschnittsgehälter und Lebenshaltungskosten analysiert und mit denen der umliegenden Landkreise verglichen. Die Analyse basiert auf 128.000 Gehaltsdaten sowie Mietkosten und weiteren Lebenshaltungskosten für Transport, Nahrungsmittel und Freizeitaktivitäten in insgesamt 395 Stadt- und Landkreisen. Es zeigt sich: Auch in Hamburg lohnt sich der Umzug ins Umland.

Leben in Hamburg: Hohes Gehalt, hohe Lebenshaltungskosten

Das Durchschnittsgehalt von Arbeitnehmern in Hamburg beträgt 59.111 Euro brutto im Jahr und liegt damit über dem deutschen Durchschnitt von 58.785. Die Lebenshaltungskosten liegen allerdings ebenfalls deutlich über dem gesamtdeutschen Referenzwert. Das zeigt sich vor allem an der kostspieligen Miete. Aber auch an Lebensmitteln, die zwölf Prozent teurer sind als im bundesweiten Durchschnitt. Freizeitaktivitäten sind ein Viertel teurer sind als im Durchschnitt. Lediglich für Transport zahlen Arbeitnehmer in Hamburg zwölf Prozent weniger als deutschlandweit üblich.

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Mit Lebensunterhaltungskosten von rund 2614 Euro bleiben den Hamburgern damit monatlich nur 341 Euro zur freien Verfügung. Im Vergleich der 15 größten Städte landet die Hansestadt damit auf Platz 13. Lediglich den Berlinern und Münchnern bleiben im Monat mit jeweils knapp 250 Euro noch weniger vom Gehalt – bei Spitzenreiter Essen bleiben monatlich fast 1300 Euro über.

Hamburger Umland: Stade lukrativ, auch Lübecker haben mehr

Doch wo im Hamburger Umland lohnt es sich für Fachkräfte am meisten? Laut StepStone schneidet der Landkreis Stade im Vergleich zur Hansestadt am besten ab. Dort hat beispielsweise auch Airbus seinen Sitz. Zwar ist das Durchschnittsgehalt im Landkreis Stade rund zehn Prozent geringer als in Hamburg, dafür bleiben den Arbeitnehmern mit 584 monatlich trotzdem rund 243 Euro mehr als den Hamburgern. Auch Arbeitnehmer in der benachbarten Hansestadt Lübeck haben bei geringeren Bruttogehältern, aber auch niedrigeren Lebensunterhaltungskosten, mit rund 700 Euro monatlich fast doppelt so viel zur Verfügung. (alu)

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