Immer noch nackt: Wie geht es jetzt mit der Schilleroper weiter?
Der am häufigsten über die Schilleroper auf St. Pauli geschriebene Satz ist wohl: „Nichts passiert an der Schilleroper“. Das unter Denkmalschutz stehende Stahlgerüst ist seit etwa einem Jahr freigelegt, in der Mitte sichert eine Stützkonstruktion aus Metall das Skelett. Doch wieso geht es nicht weiter? Und was plant der Investor überhaupt unter der Kuppel? Die MOPO hakte nach.
Der am häufigsten über die Schilleroper auf St. Pauli geschriebene Satz ist wohl: „Nichts passiert an der Schilleroper“. Das unter Denkmalschutz stehende Stahlgerüst ist seit etwa einem Jahr freigelegt, in der Mitte sichert eine Stützkonstruktion aus Metall das Skelett. Doch wieso geht es nicht weiter? Und was plant der Investor Schilleroper Objekt GmbH überhaupt unter der Kuppel? Die MOPO hakte nach.
Vom Investor gibt es dazu allerdings zunächst einmal keine direkten Antworten. So teilt das Unternehmen telefonisch mit, man werde sich aktuell weder dazu äußern, warum es seit längerer Zeit nicht weitergeht, noch zu konkreteren Plänen für die nahe Zukunft. Alle Informationen für die Öffentlichkeit würden auf der Internetseite des Projektes bekannt gegeben. Dort stehen dann aber zumindest einige spannende grundsätzliche Ansagen zur Zukunft des Stahlbaus.
Schilleroper Hamburg: Das soll aus der Rotunde werden
So heißt es auf der Schilleroper-Seite, das Gebäude werde die gesamte Umgebung bereichern: „Hier entsteht ein großer Platz unter dem Stahlgerüst – mit Durchgängen in drei Himmelsrichtungen. Dieser kann von den Bewohnern und auch von Nachbarn und Anwohnern genutzt werden.“

Die neuen Bewohner sollen vor allem alte Menschen und Studierende sein. Die Schilleroper Objekt GmbH will auf dem Gelände Wohnraum für Senioren schaffen. Kleine Wohneinheiten für alte Menschen und auch für Studierende. Im Erdgeschoss sollen „kleine Läden, ein Restaurant mit Außenbereich, ein Fitnesscenter für intergenerative Aktivitäten und Büros für einen ambulanten Pflegedienst, für ITler und Werbeagenturen und, wenn möglich, eine Quartiersgarage“ geschaffen werden.
Neubau: Wohnungen für Senioren und Studierende
Die nicht denkmalgeschützten Anbauten der Schilleroper wurden im August 2021 abgerissen. Hierzu hatte der Bezirk Mitte die Eigentümerin aufgefordert, da wegen erheblicher Schäden an der Südwand des Anbaus Gefahr im Verzug war. Die Arbeiten waren mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt und betrafen nicht das denkmalgeschützte Stahlgerüst der Schilleroper.
Wie ein Neubau auf der Fläche aussehen könnte, das weiß bisher höchstens der Investor. Immerhin befindet sich das denkmalgeschützte Stahlgerüst mitten auf dem Gelände. Könnte es also dazu kommen, dass von dem Zirkusbau am Ende gar nichts mehr zu sehen ist, weil es komplett im Neubau verschwindet? Oder es womöglich nur noch zu sehen ist, wenn jemand direkt unter der Kuppel steht?
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Die zuständige Kulturbehörde äußert sich dazu nur sehr allgemein. Sprecher Enno Isermann: „Grundsätzlich ist es immer schön, wenn ein Denkmal möglichst weit in seiner Ursprungsform erhalten bleibt. Das ist hier natürlich eine besondere Situation, da ja „nur“ das Stahlgerüst unter Schutz steht.“ Daher müsse man dann anhand der konkreten Pläne besprechen, wie das Gerüst in eine Neubebauung integriert werden könne. „Da ist das Denkmalschutzamt aber sehr gesprächsbereit, eine gute Lösung zu finden.“
Aber so weit ist es längst noch nicht. Bisher liegt beim Bezirksamt Mitte noch kein Bauantrag vor. Aktuelle Fristen seitens des Denkmalschutzamtes oder eines Gerichtes gibt es derzeit nicht. Isermann: „Man ist aber in einem sehr regelmäßigen Austausch über den Erhalt des Stahlgerüsts.“