„Täglicher Slalom durch Fäkalien, Erbrochenes und Müllberge“: Hilferuf vom Kiez
„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins...“ Das heißt vor allem eins: Party, Drogen- und Alkoholexzesse. Jedes Wochenende verwandelt sich der Kiez zum Ort des hemmungslosen Feierns – und die S-Bahn-Station Reeperbahn wird zu einem Ort des Grauens: Müllberge stapeln sich, Erbrochenes und Fäkalien kleben an den Wänden und dem Boden. Für die Anwohner, die morgens von dort aus zur Arbeit fahren, ist das ein Riesen-Problem. Ihr Hilferuf ist dramatisch, ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit groß.
„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins …“ Das heißt vor allem: Party, Drogen- und Alkoholexzesse. Jedes Wochenende verwandelt sich der Kiez zum Ort des hemmungslosen Feierns – und die S-Bahn-Station Reeperbahn wird zu einem Ort des Ekels: Müllberge stapeln sich, Erbrochenes und Fäkalien kleben an den Wänden und dem Boden. Für die Anwohner, die morgens von dort aus zur Arbeit fahren, ist das ein Riesen-Problem. Ihr Hilferuf ist dramatisch, ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit groß.
„Wir müssen im Slalom durch unser Viertel laufen, weil alles verdreckt ist!“ Miriam Hensel ist verzweifelt. Ihr Leben lang wohnt sie schon auf dem Kiez, mittlerweile sei ihre Heimat „versifft“, wie sie sagt. Bei der S-Bahn-Station Reeperbahn ist es besonders schlimm. Vor allem am Wochenende sei dort alles voll mit Fäkalien, Erbrochenem, Essens-Resten und anderem Müll.
„Typen pinkeln an die Mülleimer, Leute liegen auf dem Boden und übergeben sich“
„Es ist schon Wahnsinn, wie dreckig das da ist. Typen pinkeln an die Mülleimer, Leute liegen auf dem Boden und übergeben sich“, erzählt die 53-jährige Hamburgerin empört der MOPO. In den vergangenen neun Jahren sei es immer schlimmer geworden, zwischen Winter und Sommer sei kein Unterschied bemerkbar. Es sähe so aus, als hätte dort noch nie jemand sauber gemacht.

Sie spricht von einem „Teufelskreis“: „Wenn die Leute sehen, wie dreckig es da schon ist, fallen ihre Hemmungen – so wird es immer schlimmer.“ Das schade dem Ansehen des Kiezes und trage zu den Vorurteilen gegenüber dem Viertel bei. Die 53-jährige Schauspielerin wohnt in der Nähe der St. Pauli Kirche. Mit ihren Nachbarn tauscht sie sich regelmäßig aus und auch sie würden sich über das „Elend“, wie sie es nennt, aufregen.

Hensel sagt, dass sie sich schon mehrfach beim HVV über die Zustände beschwert habe – immer sei die Antwort gekommen, dass sich „darum gekümmert wird“. Geschehen sei laut der 53-Jährigen aber nichts.
Die MOPO hat bei der S-Bahn Hamburg nachgefragt. „Die Kritik nehmen wir natürlich sehr ernst“, so eine Bahnsprecherin. Die Station werde täglich mit Maschinen nass gereinigt – es sei wichtig, dass sich die Gäste „am Bahnhof wohlfühlen“. Zusätzlich seien bei Bedarf Hochdruck-Reiniger im Einsatz und „einzelne Schwerpunktflächen“ würden mit „Spezialreinigungen“ gesäubert.
Wann genau die Station gereinigt wird und ob es schon andere Beschwerden bezüglich der Verschmutzungen gegeben hat, ließ die S-Bahn unbeantwortet. Die Sprecherin spricht lediglich von einem „gesellschaftlichen Problem.“
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Miriam Hensel ist nun auf den Bus umgestiegen, um die S-Bahn-Station zu meiden. Sie fordert eine regelmäßige Reinigung, vor allem an den Wochenenden: „Es kann nicht sein, dass so unser Bahnsteig aussieht. Das hat etwas mit Anstand und Würde den Anwohnern gegenüber zu tun!“