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  • In zehn der 42 Peter-Pane-Filialen soll es künftig Spritzen mit Corona-Impfstoff statt Burger und Fritten geben. Auch Hamburg wäre davon betroffen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Spritzen statt Burger: Kette will Hamburger Restaurant in Impfzentrum umwandeln

Neustadt –

Während die Gastronomie in Hamburg weiterhin unter den Einschränkungen durch das Coronavirus leidet, hat sich der Geschäftsführer der Paniceus Gastro Systemzentrale GmbH für zehn seiner Peter-Pane-Standorte eine ganz besondere Alternative überlegt. Statt Burger und Fritten soll künftig Impfstoff auf dem Menü stehen – die Restaurants sollen nämlich vorübergehend in Impfzentren umgewandelt werden. Auch eine Filiale in der Hansestadt ist betroffen.

Inhaber und Geschäftsführer Patrick Junge erklärt in einer Mitteilung: „Aus der aktuellen Verzweiflung heraus haben wir nach einem Weg gesucht, wie wir aktiv daran mitwirken können, den Impfprozess zu beschleunigen“. Er bereite der Gesundheitsbehörde daher ein Angebot, in dem er auf die Vorteile dieses Vorhabens verweist.

Hamburg: Impfzentrum in Burger-Restaurant?

Das Fullservicerestaurant Peter Pane Burgergrill & Bar warte noch immer auf die finanzielle Unterstützung vom Staat und wolle nun an anderer Stelle einen Beitrag dazu leisten, die Pandemie einzudämmen und so hoffentlich bald wieder öffnen zu können. 42 Standorte hat das Unternehmen bundesweit – 32 davon würden laut Junge derzeit mit einem Pickup- und Delivery-System „über Wasser gehalten“, die restlichen zehn seien aufgrund der Einschränkungen derzeit komplett geschlossen und stünden daher leer.

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Um die Räumlichkeiten trotzdem zu nutzen, will Junge sie jetzt als Impfzentren zur Verfügung stellen. Auch der Standort im Hamburger Bleichenhof (Neustadt) sei davon betroffen, so eine Sprecherin gegenüber der MOPO. Auch in Berlin stünden vier Standorte zur Verfügung, außerdem ist die Rede von den Filialen Timmendorfer Strand, Lübeck Holstentor, Binz und Warnemünde.

Für die Umwandlung würden unter anderem das umfangreiche Hygienekonzept von Peter Pane, der ausreichende Platz und die notwendige Kühlkapazität sowie installierte Einbruch- und Meldeanlagen sprechen, die eine sichere Lagerung des Impfstoffes garantieren würden. Auch den Transport könne das Unternehmen übernehmen, so heißt es in dem Schreiben an die Verantwortlichen.

Hamburg: Peter Pane will Impfsituation beschleunigen

Lediglich das ärztliche Personal müsse gestellt werden, so Junge. „Wir sind der Ansicht, dass wir aufgrund der zentralen Lage unserer Standorte für die Patienten sehr gut zu erreichen sind. Wir möchten Ihnen diesen Dienst bis zur Wiedereröffnung, selbstverständlich kostenfrei, erweisen und damit die Möglichkeit bieten, den Impfprozess zu beschleunigen“, heißt es weiter.

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„Dank einer Beschleunigung des Impfprozesses könnte es endlich zu Lockerungen kommen – und davon würden wir alle profitieren“, so der Geschäftsführer. Das gesamte Team warte sehnsüchtig darauf, endlich wieder Gäste zu empfangen.

Gesundheitsbehörde schlägt Angebot aus

Doch ganz so einfach scheint es nicht zu sein: Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, schlägt das Angebot auf Anfrage der MOPO aus. Hamburg verfüge bereits über ein zentrales Impfzentrum – „dessen Kapazitäten sind noch nicht einmal zur Hälfte ausgeschöpft“, so Helfrich. Künftig sollten die Impfungen dann mehr und mehr in Artzpraxen stattfinden – nicht in Burger-Buden. „Wir sind derzeit noch nicht an einem Punkt, an dem absehbar Gastronomieflächen als dezentrale Impfzentren erforderlich sind.“

Es sollen parallel zu den Arztpraxen aber auch Krankenhäuser, mobile Impfteams oder beispielsweise betriebsärztliche Dienste eine Rolle spielen. „Die Ausweitungen, die beim Impfen möglich sein werden, hängen aber entscheidend von der Impfstoffverfügbarkeit ab“, so der Sprecher. Die Planungen bleiben daher dynamisch und können sich auch weiterhin noch kurzfristig ändern. 

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