• So soll das Null-Emissionshaus aussehen.
  • Foto: Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten

Spektakulärer Vorzeige-Bau in Hamburg: Dieses Haus soll die Welt besser machen

HafenCity –

Hamburg bekommt ein neues Klima-Vorzeige-Gebäude: Die HafenCity GmbH will ihren neuen Firmensitz in einem Null-Emissionshaus errichten. Es könnte ein Vorbild für die gesamte Hamburger Stadtentwicklung werden.

Am Ende soll die perfekte Klimabilanz stehen: Von Errichtung, Nutzung bis zum Abbau soll das neue Bürogebäude CO₂-neutral sein. Vorgesehen ist ein fünfstöckiges Haus, das vom ersten bis zum fünften Stock aus Holz gebaut wird und im Quartier Sandtorpark/Grasbrook entstehen wird. Lediglich das Erdgeschoss wird aus Stahlbeton hergestellt. Zudem wird die Fassade begrünt. Die Gesamtinvestitionskosten werden bislang auf rund 23,5 Millionen Euro geschätzt.

HafenCity: Hamburg bekommt ein Null-Emissionshaus

Weil die Errichtung nicht völlig CO₂-frei funktioniert, muss dann in der Nutzungsphase der „CO₂-Rucksack“ wieder abgebaut werden, wie Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity GmbH, am Dienstag bei der Vorstellung der Pläne sagte. Bedeutet im Klartext: Das Gebäude muss mehr nachhaltige Energie herstellen, als in der Nutzung verbraucht wird.

Dies soll unter anderem mit Photovoltaik-Modulen auf dem Dach zur Gewinnung von Solarenergie geschehen. Im Untergeschoss des Gebäudes, das rund 7200 Quadratmeter Grundfläche umfasst, werden außerdem aufgrund der Nähe zum Kreuzfahrtterminal die Umformer der Landstromanlage untergebracht. Eine Tiefgarage oder Stellplätze für Autos wird es nicht geben – stattdessen sollen 150 Fahrradstellplätze geschaffen werden.

Das Gebäude selbst soll nicht den Stil bisheriger Bürobauten gänzlich neu definieren. Viel eher wird das Gebäude laut Christian Pelzeter vom federführenden Architektenbüro „Heinle, Wischer und Partner“, altbekannten Objekten ähneln. Denn das Null-Emissionshaus solle Vorbildcharakter für künftige Bauprojekte haben und zeigen, wie bislang gängige Architektur auch klimaneutral umsetzbar sei. „Wenn man es hier schafft, schafft man es überall“, so Pelzeter.

Projekt soll zeigen: Ist das Hamburgs Bauzukunft?

Für die HafenCity GmbH ist das Projekt vor allem ein „Proof of concept“ – man will also eine Vorreiterrolle für künftige Stadtentwicklung einnehmen und eine Blaupause zum Beispiel für den geplanten neuen Stadtteil am Grasbrook schaffen. „Insbesondere Städte sind vor dem Hintergrund der planetaren Grenzen gefordert, sich ökologischer und sozialer Herausforderungen bewusst zu werden und aktiv zur Lösung beizutragen. Mit unserem neuen Unternehmenssitz, der eines der europaweit nachhaltigsten Gebäudekonzepte verfolgt, wollen wir neue Maßstäbe setzen und Lernprozesse für intelligentes und emissionsneutrales Bauen anstoßen“, so Kleinau. Ein Sechstel der Treibhausgase in Deutschland entfielen derzeit auf den Gebäudebetrieb. 

Auch der Oberbaudirektor der Stadtentwicklungsbehörde Franz-Josef-Höing fand lobende Worte für das Projekt: „Gerade in der HafenCity haben wir den Anspruch bauliche Qualität und ökologische Zielsetzungen auf höchstem Niveau zusammenzubringen. Der Entwurf zum Null-Emissions- Haus von ,Heinle, Wischer und Partner‘ setzt mit seiner klaren Architektursprache neue Maßstäbe – der unprätentiöse und einladende Charakter des Gebäudes zeigt, wie gut sich Nachhaltigkeit und Architekturqualität ergänzen.“

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Die neue Firmenzentrale der HafenCity GmbH wird nicht nur von dem Unternehmen selbst genutzt werden. Rund die Hälfte der Bürofläche soll an andere vermietet werden, im Erdgeschoss ist eine öffentliche Nutzung vorgesehen. Baubeginn soll Anfang 2022, die Fertigstellung im Jahr 2024 sein.

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