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Spektakulärer Fund bei Ebay: Einzigartiger Raubtierschädel beschlagnahmt

Artenschutz-Experten ist ein ungewöhnlicher Fang gelungen. Die Fachleute durchstöbern regelmäßig das Internet auf der Suche nach illegalen Verkäufen von Tieren, Fellen, Stoßzähnen und mehr. Auf Ebay entdeckten sie jetzt einen ganz seltenen Schädel, der zum Verkauf angeboten wurde. Und kassierten ihn sofort ein. 

Da staunten sogar die langjährigen Artenschutz-Mitarbeiter aus Niedersachsen nicht schlecht: Auf Ebay entdeckten sie den Schädel eines Leoparden, der dort zum Verkauf stand.

„So etwas hatten wir noch nie. Selbst für die Fachwelt ist das eine absolute Rarität“, erklärt Jens Leferink, Leiter des Internationalen Artenschutzes im Naturschutzamt des Landes Niedersachsen.

Verkäufer bei Ebay: Er durfte Schädel nicht verkaufen

Denn es handelt sich um den Schädel eines Jungtiers, das gerade mitten im Zahnwechsel war, als es starb – im Gebiss des Leoparden finden sich statt vier Fangzähnen (Eckzähne) gleich acht! Neben den Milchzähnen wachsen dem Raubtier die dauerhaften Fangzähne gleich daneben aus dem gewaltigen Gebiss.

Leopardenschädel mit Fangzähnen.

Der vom Amt für Artenschutz auf Ebay entdeckte Leoparden-Schädel zeigt ein Jungtier beim Zahnwechsel. Der erste Fangzahn ist noch da, daneben kommt schon der neue.

Foto:

hfr

Der außergewöhnliche Fund wird jetzt für die Umweltpädagogik in einer Wildtier- und Artenschutzstation genutzt.

Der Besitzer des Schädels hat sich mit Besitz und versuchtem Verkauf des Schädels eigentlich strafbar gemacht, aber er wurde nicht belangt. „Der 45-jährige aus der Nähe von Bremen hatte den Schädel 1992 auf einem Flohmarkt erworben“, so Artenschützer Leferink.

Artenschutz: Experten durchforsten das Internet

Regelmäßig durchforsten die Experten für den internationalen Artenschutz Online-Plattformen wie Ebay nach Handelsgütern, die dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen und deren Handel nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten ist.

Das internationale Übereinkommen regelt den Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten und trat 1976 in Kraft. „Unsere Asservatenkammer wird regelmäßig um zum Teil kuriose Einzelstücke bereichert“, erklärt Leferink.

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Darin befinden sich ausgestopfte Tiere wie Krokodile oder Schlangen, Pelzmäntel, Schmuck aus Elfenbein oder Koralle und Produkte aus geschützten Pflanzen, wie Nahrungsergänzungsmittel oder Haarwasser mit Orchideenextrakten.

Im Zoo geborener Mini-Leopard.

Auch ein wenige Wochen alter Mini-Leopard hat schon ein kräftiges Gebiss. Wie dieses im Zoo geborene Tier.

Foto:

dpa

Durch den Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz werden immer wieder Verstöße gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen mit zum Teil erheblicher internationaler Bedeutung aufgedeckt. „Der illegale Handel mit seltenen Wildtieren und Pflanzen gefährdet weltweit den Erhalt der biologischen Vielfalt“, betont Leferink.

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Die beschlagnahmten Gegenstände bleiben aber nicht in der Asservatenkammer. Sie gehen zum Beispiel an Museen, Schulen und andere Bildungseinrichtungen, wo sie für Lehrzwecke oder Fortbildungen genutzt werden. So wie im Fall des Schädels des Jungleoparden im Zahnwechsel.

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