Sorge um Angehörige: Türkische Gemeinde in Hamburg plant Aktion für Erdbebenopfer
Die jüngste Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien erschütterte Menschen weltweit, doch sie löste auch eine Welle der Solidarität aus. In Hamburg, wo viele Menschen Verwandte in der Türkei haben, stellt die Türkische Gemeinde eine Spendenaktion auf die Beine. Deren Vorsitzender nimmt auch die Bundesregierung in die Pflicht. Unterdessen bangen Gemeindemitglieder weiter um ihre Angehörigen.
Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei hat die Türkische Gemeinde in Hamburg eine Spendenaktion geplant. „Wir versuchen, Hilfen zu organisieren“, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Murat Kaplan. Sinnvoll seien Geldspenden. Spendenkonten seien bereits eingerichtet. Es liefen Abstimmungen, wie diese Mittel in die ländlichen Regionen der Türkei gelangen können.
Gemeindevertreter: „Wir können noch viele Menschen retten.“
Kaplan forderte mehr Hilfen auch von der Bundesregierung. „Die Bundesregierung kann zwei Nullen dazu tun bei den Millionen und die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, das THW deutlich mehr.“ Die ersten 72 Stunden seien noch nicht rum. „Wir können noch viele Menschen retten.“ Die Menschen bräuchten Essen und auch Unterkünfte. Es gebe auf den Dörfern keine Turnhallen, in denen die Menschen unterkommen könnten.
In der Gemeinde versammelten sich am Dienstagabend Mitglieder, um über Hilfen zu sprechen. Sie haben teilweise Angehörige oder Bekannte in der Region, darunter auch Ziya Toprak. Er warte auf eine Rettungsaktion für Verschüttete in der Türkei. „Wir sind direkt betroffen“, sagte er. „Die sind immer noch unter den Trümmern.“
Es gehe vielen so. Man sei für jeden dankbar, der aus den Trümmern gerettet werde. Der telefonische Kontakt sei abgebrochen. Er sei geistig nicht nur bei seinen Bekannten, sondern bei der ganzen Region.
Videos von Verwandten machen das Ausmaß der Zerstörung deutlich
Auch Azmi Akgül hat Angehörige im Erdbebengebiet. „Die Menschen dort brauchen Unterstützung von der ganzen Welt“, sagte er. Viele Menschen lägen noch unter den Trümmern. „Das, was in Ostanatolien passiert ist, ist sehr schlimm.“
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Verwandte hätten ihm ein Video geschickt von ihrem Haus, das eingestürzt sei. Diese hätten das Haus aber zuvor beim ersten Beben verlassen. „Die sind Gott sei Dank jetzt bei Verwandten, die Einzelhäuser haben außerhalb der Stadt. Da sind sie alle untergebracht, das ganze Haus ist voll.“ (mp/dpa)
