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  • Jugendlichen probieren sich als Unternehmer – Olivia und Justine beim Verkauf im "Mercado" in Altona. 
  • Foto: Futurepreneur

Sommerferien-Angebot: So werden aus Teenagern Unternehmer

Es gibt Jugendliche, die schon früh davon träumen, erfolgreich zu werden. Eine eigene Firma zu gründen und unabhängig zu sein, sehen viele als Chance für sozialen Aufstieg. Ein Unternehmen aus Hamburg möchte Jugendlichen dabei helfen und den Unternehmergeist in ihnen wecken.

„Das Programm nennt sich Sommerunternehmer und findet in den Ferien vom 28. Juni bis 3. August statt“, so Kerstin Heuer, Gründerin von „Futurepreneur“, im Gespräch mit der MOPO. Das soziale Unternehmen sucht 20 Jugendliche aus Hamburg zwischen 14 und 19 Jahren aus unterschiedlichsten sozialen Milieus, um eine Zusammenarbeit zwischen Menschen ermöglichen, die normalerweise selten aufeinandertreffen. So sollen gemeinsam kreative Ideen entstehen. 

Hamburg: Teenager werden von Unternehmern gecoacht

Das Ganze soll mittels Coaching geschehen: Die Jugendlichen entwickeln vier Wochen lang ihre eigenen Geschäftsideen und werden dabei von professionellen Coaches und Unternehmern unterstützt. Finanziert wird das Projekt von der nordrhein-westfälischen „Kurt & Maria Dohle“ Stiftung. Die Teilnahme ist für die Jugendlichen kostenlos. 

Jugendliche können sich zunächst über ein Online-Formular unter www.sommerunternehmer.de/bewerbung-1 für das Programm bewerben. Im weiteren Verlauf werden potenzielle Teilnehmer:innen zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Im Fokus steht immer das Interesse und die Lust der Jugendlichen, etwas eigenes auf die Beine zu stellen – keine Schulnoten oder Vorerfahrungen.

Hamburger: Teilnehmer aus dem Jahr 2019

Die 14-jährige Lya gehörte zu den Teilnehmer:innen aus dem Jahr 2019. „Ich möchte Sommerunternehmerin werden, weil ich selbst schon dabei bin, eigene Produkte wie natürliche Kosmetika und gesunde Nahrungsmittel herzustellen. Ich bin experimentierfreudig und es ist meine Leidenschaft, mich mit Ideen auseinanderzusetzen, die umweltschonend und gesundheitsfördernd sind. Ich bin kreativ und initiativ“, hieß es damals in ihrer Bewerbung.

Lya (14) nahm im Jahr 2019 am Projekt „Sommerunternehmer“ teil.

Lya (14) nahm im Jahr 2019 am Projekt Sommerunternehmer teil und verdiente Geld für ihren eigenen Online-Shop.

Foto:

Futurepreneur e.V.

Und tatsächlich: Lya zeigte es allen! Schnell war sie mit ihrer Geschäftsidee am Start und nutzte die erste Gelegenheit, einen Tag nach der Kick-off-Woche, um Kund:innen ihre selbst hergestellten Bienenwachstücher als Alternative zu Frischhaltefolie anzubieten. Der Gewinn: 1.374 Euro und die Erkenntnis, dass es wichtig ist, gute Kontakte zu anderen aufzubauen. 

Hamburger Projekt: Schüler:innen gehen nicht leer aus

Das verdiente Geld will Lya in ihren eigenen Online-Shop investieren und noch weiter an der Qualität ihrer Produkte feilen.

Auch der 19-jährige Fashid konnte bei Sommerunternehmer seinen Unternehmergeist unter Beweis stellen. Er stellte im Jahr 2019 handgemachte und personalisierte Schlüsselanhänger aus Hamburger Treibholz her.

Fahrshid war vor zwei Jahren Teilnehmer des Projektes „Sommerunternehmer“.

Auch Fahrshid war vor zwei Jahren Teilnehmer des Projektes, er stellt Schlüsselanhänger aus Hamburger Treibholz her.

Foto:

Futurepreneur e.V.

Hamburger Projekt: Schüler meisterte Herausforderung

Die große Herausforderung für den gebürtigen Afghanen war es, Menschen auf Deutsch von der eigenen Idee zu überzeugen. Doch Farshid war wissbegierig, geduldig und hatte viel Durchhaltevermögen. Das wurde von Erfolg gekrönt – in persönlicher und finanzieller Hinsicht.

Am Ende des Programms bekommen die Teilnehmer:innen 100 Euro Startkapital für das eigene Unternehmen und ein Gewinner oder eine Gewinnerin wird gekürt. Jedoch geht es nicht darum, wer die meisten Einnahmen generiert hat, sondern vielmehr darum, dass die Jugendlichen mit kreativen Ideen, Durchhaltevermögen und Engagement glänzen konnten. 

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„Wir suchen keinen neuen Elon Musk, wir wollen Schüler:innen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten zusammenführen und Erfahrungsräume bieten“, erklärt Kerstin Heuer, Gründerin von „Futurepreneur“. „Vor allem in Zeiten der Pandemie, in der Jugendliche sehr unter Isolation und Bildungsdefiziten leiden, halten wir das für wichtig.“

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