So viel Strafe muss die Hamburger S-Bahn für ausgefallene Fahrten blechen
Wenn in Hamburg mal wieder eine Weiche defekt ist, Personen aufs Gleisbett gelangen oder Stellwerke nicht funktionieren, gerät der reguläre Fahrplan der S-Bahn schnell ins Wanken. Dann kann es vorkommen, dass die Fahrgäste später als geplant ans Ziel gelangen, die Züge früher enden oder sogar gar nicht auf die Strecke geschickt werden. Dafür muss die Bahn entsprechende Strafzahlungen an die Stadt abdrücken – auf einer Verbindung ist es besonders teuer.
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Wenn in Hamburg mal wieder eine Weiche defekt ist, Personen aufs Gleisbett gelangen oder Stellwerke nicht funktionieren, gerät der reguläre Fahrplan der S-Bahn schnell ins Wanken. Dann kann es vorkommen, dass die Fahrgäste später als geplant ans Ziel gelangen, die Züge früher enden oder sogar gar nicht auf die Strecke geschickt werden. Dafür muss die Bahn entsprechende Strafzahlungen an die Stadt abdrücken – auf einer Verbindung ist es besonders teuer.
Verschieben sich die Züge der Hamburger S-Bahn bei einer Störung immer weiter nach hinten, gelten sie laut dem Senat noch nicht als ausgefallen. Solche Fahrten sind offiziell verspätet, wofür die Stadt entsprechende Strafen erhebt, auch „Pönalezahlungen“ genannt. Das geht aus einer Antwort auf die Kleine Anfrage der Linken Verkehrsexpertin Heike Sudmann hervor. Zunächst hatte „Nahverkehr Hamburg“ berichtet.
S-Bahn Hamburg: Wann gilt eine Fahrt als ausgefallen?
Auch wenn die S-Bahnen nur auf einem bestimmten Teilabschnitt ihrer Strecke nicht fahren, werden die Zugfahrten nicht als ausgefallen eingetragen. Das Gleiche gilt laut der Senatsantwort für „planmäßige Ausfälle“, also Bauarbeiten. Denn in diesen Fällen gilt ein neuer Fahrplan, zum Beispiel mit Ersatzbussen.
Festgelegt ist das Ganze im Verkehrsvertrag zwischen der Stadt Hamburg und der S-Bahn. Dieser gibt vor, wie viele Kilometer innerhalb eines festen Fahrplans zurückgelegt werden müssen. Hohe Priorität haben zudem die Hauptverkehrszeiten am frühen Morgen und Abend, die so stabil wie möglich ablaufen sollen. In dem Vertrag ist übrigens auch festgelegt, dass mindestens 94 Prozent aller S-Bahnen pünktlich an ihrem Bahnsteig erscheinen müssen.
S-Bahn Hamburg: Pünktlichkeitsziel im Jahr 2021 erreicht
Im vergangenen Jahr hatte die S-Bahn dieses Pünktlichkeitsziel mit 94,6 Prozent knapp erreicht. In den zwei Jahren davor musste das Unternehmen Strafzahlungen zahlen, nachdem die Pünktlichkeit nur bei 92,4 und 93,3 Prozent gelegen hatte.
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Nur, wenn eine Zugfahrt überhaupt nicht mehr nachgeholt wird, gilt sie endgültig als ausgefallen. In diesem Fall erhebt die Stadt die maximale Strafzahlung für die jeweiligen Linien. Diese werden pro „nicht erbrachten“ Zugkilometer berechnet, um auch die Teilausfälle abbilden zu können.
So viel kosten Ausfälle auf den S-Bahn-Linien in Hamburg
Am teuersten ist ein Total-Ausfall demnach auf der längsten Linie S3, der 957,07 Euro kostet. Dahinter folgt die S1 mit 521,84 Euro und die S21 mit 454,28 Euro. Billiger sind die Verstärker-Linien S11 mit 412,75 Euro, die S31 mit 365,89 Euro und ganz am Schluss die S2 mit 282,32 Euro. Vielleicht ein Grund dafür, warum diese Linie schneller aus dem Fahrplan gestrichen wird als die S3.
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Wie viel Strafe die S-Bahn im Jahr 2021 für ausgefallene Fahrten blechen musste, kann das Unternehmen auf MOPO-Nachfrage nicht aufschlüsseln. „Eventuelle Pönalezahlungen der S-Bahn werden auf Grundlage verschiedener Faktoren berechnet, wie etwa Zugausfälle, aber auch Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit“, erklärt ein Bahnsprecher.