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Hamburg: Fraktionsvorsitzende der Grünen Jennifer Jasberg (l.), die Leiterin des Looki e.V. Vanessa Haloui (m.) und die Grünen Tierschutzsprecherin Lisa Maria Otte zusammen mit den Kamerunschafen Hanni und Nanni.
  • Hamburg: Fraktionsvorsitzende der Grünen Jennifer Jasberg (l.), die Leiterin des Looki e.V. Vanessa Haloui (m.) und die Grünen-Tierschutzsprecherin Lisa Maria Otte zusammen mit den Kamerunschafen Hanni und Nanni.
  • Foto: Florian Quandt

Tierschutzverein bekommt 23.000 Euro

Ein schmaler Weg führt zwischen Gehegen mit schlafenden Igeln und spielenden Eichhörnchen entlang. Der Looki e.V. in Bergedorf hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Wildtiere aufgenommen als zuvor. Das Problem: Keines der Gehege hält den kalten Temperaturen stand – für die Tierkinder ein Todesurteil. Die Bürgerschaft unterstützt den Verein jetzt mit 22.859 Euro, damit Käfige winterfest gemacht werden können..

Die Leiterin des Looki e.V. Vanessa Haloui sitzt an einem Holztisch und streicht über den Bauch eines erst wenige Tage alten Eichhörnchen-Babys, um die Verdauung anzuregen – so wie es eigentlich die Mutter machen würde. Nach dem Essen geht es für den Kleinen zurück ins kuschelige Nest aus Stoff in einem kleinen Transportkäfig. Hier im Verein gilt: „Erst die Tiere, dann die Menschen.“

Hamburg: Nur beim Looki e.V. wurden 1200 Tiere ausgewildert

Eine der neuen Hütten für den Tierschutzverein Looki / Florian Quandt
Hütte für den Tierschutzverein Looki
Eine der neuen Hütten für den Tierschutzverein Looki

„Im vergangenen Jahr haben wir rund 1200 Tiere ausgewildert“, sagt Haloui und schiebt eines der beiden Kamerunschafe zur Seite, die mit bunten Geschirren herumlaufen und neugierig alles anfressen was ihnen in den Weg kommt – inklusive Autoschlüssel. Die zahlreichen Gehege auf dem grünen Gelände sind offen und für den Winter nicht geeignet. Und: „Unsere Krankenstation platzt aus allen Nähten“, sagt Haloui.

Hinzu kommt, dass durch die Corona-Krise im vergangenen Jahr viele Spenden weggefallen sind, gleichzeitig aber immer mehr Tiere von Fußgängern aufgesammelt und abgegeben wurden. Um gerade die Jungtiere im vergangenen Winter vor der Kälte zu schützen haben die Ehrenamtlichen die Tiere teilweise mit nach Hause genommen.

Hamburg: Tierschutzverein bekommt 23.000 Euro

Um das in Zukunft zu verhindern, soll auf dem Gelände des Vereins ein circa 36 Quadratmeter großes Häuschen entstehen. Insgesamt drei Zimmer soll es haben, dazu eine Küche und ein Bett. „So kann einer von uns hier übernachten, wenn es bei den Tieren kritisch wird“, sagt Haloui. Zusätzlich dazu sollen zwei weitere drei mal drei Meter große Häuser entstehen – eine als Krankenstation und die andere mit innenliegenden Volieren.

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Finanziert werden die neuen Gebäude durch sogenannte Tronc-Abgaben der Hamburgischen Bürgerschaft. Diese Mittel gehen regelmäßig an soziale und gemeinnützige Vereine und Stiftungen für einmalige Zwecke. Die Tronc-Mittel sind Gelder aus steuerlichen Abgaben, die die Spielbanken auf Trinkgelder leisten. Für das Haushaltsjahr 2021 konnten in ganz Hamburg insgesamt über 630.000 Euro vergeben werden.

Hamburg: Tierschutzverein kümmert sich um Wildtiere

Auf Initiative der Grünen-Tierschutzsprecherin Lisa Maria Otte konnte sich der Looki Verein durchsetzen und bekommt nun die dringend benötigten knapp 23.000 Euro. „Als ich hörte, dass es diese Mittel gibt, war mir klar, dass ich mich für Looki einsetzen musste“, sagt Otte. „Das hier ist alles ehrenamtlich entstanden und es wird Zeit, das zu würdigen“, sagt sie und zeigt auf die vielen Gehege um sie herum – bei einem von ihnen hat sie selbst Hand angelegt.

Viele Igel landen bei Looki e.V. Bettina Blumenthal
Igel auf Handfläche
Viele Igel landen bei Looki e.V.

Mit dem Geld soll auch die Tierschutz-Jugendarbeit gefördert werden. „Nur wenn wir den Kindern schon den richtigen Umgang mit Wildtieren beibringen, können sie es einmal besser machen“, sagt Haloui. Denn leider seien viele der abgegebenen Tiere gar nicht hilfebedürftig. Unwissend werden sie dennoch eingesammelt und ihrem Lebensraum entnommen. Ihnen bleibt dann nur noch die fürsorgliche Aufzucht durch ehrenamtlichen Mitarbeiter beim Looki e.V.

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