Angst vor Automatisierung: Hamburgs Hafenarbeiter und ihre schwierige Zukunft
Früher schleppten sie Säcke oder wuchteten schwere Kisten: Die Arbeiter im Hamburger Hafen hatten den härtesten Job der Stadt. Das hat sich stark verändert. Und verändert sich immer weiter.“
Fahrerlose Containertransporter, ferngesteuerte Blocklager – Terminals wie Altenwerder funktionieren heutzutage wie von Geisterhand. Nur noch wenige Menschen werden benötigt, um die gewaltigen Massen an Ladung zu bewegen. Es ist eine Entwicklung, die dazu geführt hat, dass heute nur noch 5000 Menschen dort arbeiten, wo vor dem Siegeszug des Containers noch 25.000 Menschen beschäftigt waren. Und viele haben Angst, vor Automatisierung und Digitalisierung. Mit einem neuen Programm sollen die Männer und Frauen an der Kaikante jetzt fit gemacht werden für die Zukunft.
Früher schleppten sie Säcke oder wuchteten schwere Kisten: Die Arbeiter im Hamburger Hafen hatten den härtesten Job der Stadt. Das hat sich stark verändert. Und verändert sich immer weiter. Mit einem neuen Programm sollen die Männer und Frauen an der Kaikante fit gemacht werden für die Zukunft.
Fahrerlose Containertransporter, ferngesteuerte Blocklager – Terminals wie Altenwerder funktionieren heutzutage wie von Geisterhand. Nur noch wenige Menschen werden benötigt, um die gewaltigen Massen an Ladung zu bewegen. Es ist eine Entwicklung, die dazu geführt hat, dass heute nur noch 5000 Menschen dort arbeiten, wo vor dem Siegeszug des Containers noch 25.000 Menschen beschäftigt waren.
Prozess der Automatisierung macht vielen Menschen im Hamburger Hafen Angst
Vielen Menschen im Hafen macht das Angst. Wie sicher sind die Jobs noch angesichts einer fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung? Über diese Frage wird vielfach diskutiert und zuletzt auch demonstriert. Das neue Projekt „PortSkill 4.0“ soll nun ein Versuch sein, den Strukturwandel sozialverträglich zu gestalten.
Mit insgesamt 3,2 Millionen Euro, die das Bundesverkehrsministerium sowie verschiedene Hafenunternehmen zusammen bereit gestellt haben, sollen die Hafenarbeiter in den kommenden Jahren weitergebildet und qualifiziert werden. Die Projektleitung übernimmt dabei das das „Maritime Competenzcentrum“ (ma-co), das schon jetzt mehr als 1500 Hafenarbeiter pro Jahr weiterbildet.
Weiterbildung als gemeinsames Projekt der Sozialpartner
Wichtig: Anders als in den Konkurrenzhäfen der Nordrange, wo der Nachwuchs für die modernen Hafenjobs wie beispielsweise in Rotterdam schon auf IT-Messen rekrutiert wird, ist „PortSkill 4.0“ ein Gemeinschaftsprojekt der Sozialpartner. Heißt: Neben den Hafenunternehmen sitzt auch die Gewerkschaft Ver.di mit im Boot.
„Bisher standen die technischen Veränderungen im Vordergrund des Strukturwandels“, erkärte Maya Schwiegershausen-Güth, Leiterin der Bundesfachgruppe Maritime Wirtschaft bei Ver.di, bei der Vorstellung des Projekts am Montag. „Jetzt stellen wir die Beschäftigten in den Fokus.“ Die digitale Transformation könne nur gemeinsam mit den Beschäftigten gelingen. Ziel des Projekts sei es nicht, Arbeitsplätze abzubauen oder tarifliche Regelungen aufzuweichen, sondern nachhaltige Beschäftigungsperspektiven im Hafen zu schaffen. „Aus- und Weiterbildung sind notwendig, um zukunftsfähige Beschäftigung in den deutschen Hafenbetrieben zu sichern und neue zu schaffen“, so die Gewerkschafterin.
Hamburg: „Die Hafenarbeit der Zukunft wird anders aussehen“
Ulrike Riedel, Arbeitsdirektorin bei BLG Logistics und zugleich Vorsitzende des Sozialpolitischen Ausschusses beim Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe, ergänzte: „Die Hafenarbeit der Zukunft wird anders aussehen als heute. Darauf müssen wir uns vorbereiten und die Chancen, die sich aus dieser Transformation ergeben, nutzen.“
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Und ma-co-Geschäftsführer Gerrit Küther erklärte: „Mit PortSkill 4.0 wollen wir wissenschaftlich ermitteln, welche Kompetenzen und Qualifikationen für die Hafenarbeit der Zukunft benötigt werden. Diese Fähigkeiten wollen wir dann in einem digitalen Test- und Trainingscenter, einem „Bildungshub“, vermitteln.“
Das Projekt ist am 1. Dezember gestartet und läuft bis 30. November 2025.