Omikron-Wand steigt im Norden rasant – was in Hamburg anders ist
Die Corona-Wand, sie steht: Nirgendwo sonst in Deutschland werden bislang so viele Omikron-Fälle gezählt wie in den Städten des Nordens. Sie lassen die Inzidenzen rasend schnell steigen, die Variante ist längst dominant. Hamburg kommt sogar noch vergleichsweise gut weg – wenn man denn den Zahlen trauen darf. Die MOPO hat visualisiert, wie sehr Omikron wütet.
In keinem Bundesland wurden bislang im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Omikron-Fälle gemeldet wie in Hamburg. Die Behörden vermelden jeden Tag Hunderte neue Corona-Infektionen und Haupttreiber dabei ist die neue Variante. Nicht zuletzt wegen der geografischen Nähe zu Dänemark steht die Omikron-Wand schneller im Norden schneller als im Rest der Republik.
Der Norden kämpft mit Omikron
Die Corona-Wand, sie steht: Nirgendwo sonst in Deutschland werden bislang so viele Omikron-Fälle gezählt wie in den Städten des Nordens. Sie lassen die Inzidenzen rasend schnell steigen, die Variante ist längst dominant. Hamburg kommt sogar noch vergleichsweise gut weg – wenn man denn den Zahlen trauen darf. Die MOPO hat visualisiert, wie sehr Omikron wütet.
In keinem Bundesland wurden bislang im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Omikron-Fälle gemeldet wie in Hamburg. Die Behörden vermelden jeden Tag Hunderte neue Corona-Infektionen und Haupttreiber dabei ist die neue Variante. Nicht zuletzt wegen der geografischen Nähe zu Dänemark steht die Omikron-Wand schneller im Norden schneller als im Rest der Republik.
Der Norden kämpft mit Omikron
Während Hamburg zwar erst sehr spät mit einer breiten Booster-Impfkampagne begann, um der neuen Variante entgegenzuwirken, kämpfen auch andere Städte mit höheren Booster-Quoten mit sehr hohen Infektionszahlen. Ein Blick auf den jüngsten Zeitverlauf offenbart die Wucht:
Lange konnten sich die Nordstädte und -bundesländer mit vergleichsweise sehr niedrigen Inzidenzen und hohen Impfquoten rühmen und mit dem Finger gen Südosten zeigen, wo die Corona-Zahlen in Sachsen oder Bayern quasi unkontrolliert stiegen. Zumindest von den niedrigen Inzidenzen kann nun keine Rede mehr sein. Lübeck zum Beispiel, bis Ende des Jahres nicht einmal bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100, liegt mittlerweile laut RKI bei einem Wert von knapp 900. Bremen, Impfmeister der Republik, ist noch schwerer getroffen – hier übertrifft die Inzidenz die 1000.
Hamburg steht vergleichsweise noch gut da
Dass Hamburg nach Zahlen des RKI sogar im Vergleich zu Nachbarstädten glimpflich davonkommt (560,9 am Montag), könnte an der unterschiedlichen Meldegenauigkeit liegen. In Bremen soll es laut Angaben der Behörden nahezu keinen Verzug geben. Hamburg versieht mittlerweile aufgrund der vielen Neuinfektionen und überlasteten Gesundheitsämter seine eigene Zahlen-Meldungen mit dem Hinweis, dass die Angaben ungenau sein könnten.
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Auch die Übersicht der Omikron-Fälle, die das RKI seit der 46. Kalenderwoche angibt, als erstmals ein Fall in Deutschland bestätigt wurde, ist unvollständig. Spitzenreiter in Sachen Omikron-Inzidenz, also der Anzahl Fälle, die in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner der Variante zugeordnet wurden, ist weiterhin Hamburg mit zuletzt 132,1 (10. Januar). Sie fällt aber deutlich niedriger aus als die ausgewiesene Gesamt-Inzidenz, obwohl laut Behörde der Omikron-Anteil bei mittlerweile 90 Prozent liegt. Auch für Bremen und Schleswig-Holstein werden deutlich weniger Fälle angegeben, als angesichts der hohen Inzidenzen zu erwarten wären.
Einige Bundesländer verzeichnen bislang sogar fast gar keine Omikron-Fälle, auch das ist kaum realistisch. Es wird also entweder kaum sequenziert – oder die Bestätigung dauert noch zu lange. Die Übersicht der aktuellen Omikron-Inzidenzen (Werte vom RKI, eigene Berechnung):
- Hamburg (132,1 Omikron-Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen)
- Bayern (106,7)
- Nordrhein-Westfalen (94,3)
- Bremen (86,9)
- Baden-Württemberg (77,6)
- Saarland (77,3)
- Rheinland-Pfalz (77,1)
- Schleswig-Holstein (73,9)
- Berlin (57,4)
- Brandenburg (49,5)
- Hessen (49,1)
- Niedersachsen (34,8)
- Sachsen (18,7)
- Mecklenburg-Vorpommern (10,4)
- Thüringen (8,1)
- Sachsen-Anhalt (3,7)
Hospitalisierungsquote in Bremen bei über 27
Mit Unsicherheit belastet sind auch die Hospitalisierungsquoten der einzelnen Bundesländer. Die Quote zeigt an, wie viele Menschen mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen und ist schon länger aufgrund ihrer Ungenauigkeit in der Kritik (lesen Sie hier mehr). Sie gilt aber trotzdem als wichtige Kennziffer in der Pandemie-Bekämpfung.
Bei der Hospitalisierungsquote ist bislang – mit Ausnahme von Bremen (Näheres hier) – kein extremer Anstieg in den einzelnen Nord-Bundesländer zu verzeichnen, in denen auch die erwähnten Städte Lübeck (Schleswig-Holstein) und Kiel (Schleswig-Holstein) liegen. Allerdings: Steigende Inzidenzen machen sich erst zwei Wochen später im Krankenhaus bemerkbar, auf der Intensivstation erfahrungsgemäß sogar erst vier Wochen später. Und die Zahlen sind wie bereits erwähnt derzeit aufgrund des Meldeverzugs alles andere als belastbar. Hamburgs Gesundheitsbehörde meldete am Freitag 328 Corona-Patienten in den Krankenhäusern der Stadt. Zehn Tage zuvor waren es nur 221, ein Anstieg von knapp 48 Prozent. (fkm/tdo)