Jung und allein: Hier entstehen jetzt neue Unterkünfte für Flüchtlinge
Zuletzt waren mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche untergebracht wie eigentlich zulässig. Doch jetzt hat sich die Lage beim Hamburger Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) entspannt. Zumindest etwas: Nach einer massiven Überlastung gibt es nun neue Plätze für Kinder und Jugendliche in Not. Darunter zwei Unterkünfte für minderjährige Geflüchtete in Bahrenfeld und Wandsbek, weitere sind bereits in Planung.
Zuletzt waren mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche untergebracht wie eigentlich zulässig. Doch jetzt hat sich die Lage beim Hamburger Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) entspannt. Zumindest etwas: Nach einer massiven Überlastung gibt es nun neue Plätze für Kinder und Jugendliche in Not. Darunter zwei Unterkünfte für minderjährige Geflüchtete in Bahrenfeld und Wandsbek, weitere sind bereits in Planung.
Gute Nachrichten aus der Sozialbehörde: Es müssen zunächst keine Kinder mehr in der Turnhalle des KJND in der Feuerbergstraße übernachten. Im November waren noch 28 Minderjährige in der Mehrzweckhalle untergebracht, weil es nicht mehr ausreichend Plätze gab. Zeitweise hatten die drei Einrichtungen an der Feuerbergstraße in Alsterdorf sogar mehr als doppelt so vielen Kindern Obdach geboten wie eigentlich genehmigt. Zudem dünnten Krankheitsfälle das Personal aus.
Kinder in Not: Überlastung brachte KJND ans Limit
Der KJND ist für unter 18-Jährige zuständig, wenn sich die Eltern nicht kümmern können – und damit auch für geflüchtete Minderjährige, die ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen. Die hohe Zahl Geflüchteter zusammen mit Überlastungen in Familien durch die Corona-Pandemie und mehr sogenannte Inobhutnahmen wegen Kindeswohlgefährdungen haben für einen extrem hohen Bedarf gesorgt.
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Jetzt hat sich die Lage etwas entspannt: Zum einen gibt es nun Modulbauten auf dem Gelände in der Feuerbergstraße, zum anderen zwei neue Unterkünfte für minderjährige Geflüchtete. In Wandsbek umfasst eine städtische Unterkunft 40 Plätze und wird sukzessive belegt. Weitere 48 Plätze gibt es in einem Haus des privaten Trägers „Sternipark“ in Bahrenfeld.
Hamburg: Neue Unterkunft für minderjährige Geflüchtete
Das Gebäude in einem Industriegebiet sollte ursprünglich abgerissen werden, um dort eine Kita zu errichten. Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs wurde es zunächst für die Aufnahme von ukrainischen Waisenkindern umgebaut, stand dann aber leer.
Nun sind bereits 28 männliche Jugendliche ab 15 Jahren aus mehr als zehn Nationen dort eingezogen. Sie kommen überwiegend aus Syrien, Afghanistan, Iran, dem Irak und afrikanischen Ländern. Neben Deutschunterricht gehe es nun erstmal darum, mit den Jugendlichen eine geregelte Alltagsstruktur zu festigen, sagt Sternipark-Chefin Leila Moysich (43) zur MOPO. Außerdem stünden Arzt- und Behördengänge an. Sie geht davon aus, dass die Plätze Ende des Monats komplett belegt sein werden.
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Laut der Sozialbehörde sind zudem weitere Standorte für die Unterbringung von Kindern in Not in Planung. Mit einem freien Träger werde ein verbindliches Vormittagsangebot entwickelt. Personalstellen seien ausgeschrieben. Zuletzt seien die Belegzahlen zudem etwas zurückgegangen.