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  • Hamburgs Senatssprecher Marcel Schweitzer.
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

So deutlich wie nie: Wegen Corona: Die emotionale Rede des Senatssprechers

Der Sprecher des Senats, Marcel Schweitzer, hat seit Ausbruch der Corona-Pandemie viele Briefings abgehalten – doch so eindringlich und emotional wie am Dienstag bei der Landespressekonferenz war er bisher nie. Die Bevölkerung? Disziplinlos. Die Zahlen? Zu hoch. Die Situation in den Kliniken? Angespannt.

697 gemeldete Corona-Neuinfektionen am Dienstag in Hamburg – auch wenn dabei viele Nachmeldungen noch von den Feiertagen sind, die Lage, sie ist mehr als schwierig. Der Grund? „Wir sehen, dass die Angst vor einem schweren Verlauf deutlich niedriger ist als im Frühjahr. Viele schätzen das Risiko für sich persönlich als sehr niedrig ein. Sie gehen davon aus, dass sie nicht schwer erkranken, wenn sie sich das Virus einfangen – und sie handeln entsprechend. Wir sehen eine sehr hohe Disziplinlosigkeit. Und das ist einer der wesentlichen Gründe“, so der Senatssprecher Marcel Schweitzer. Eindringlich, ja schon emotional angefasst, mahnte er am Dienstag vor der derzeitigen Corona-Entwicklung.

Corona in Hamburg: Situation in den Kliniken angespannt

Die Situation in den Kliniken sei sehr angespannt, die Zahl doppelt so hoch wie der Höchststand im Frühjahr. „Doppelt so hoch“, fügte er noch einmal hinzu. „Die Mitarbeiter in den Kliniken sind im Dauerstress, dafür bekommen sie den Respekt des Senats.“ Die Zahl der Infektionen bei den über 70-Jährigen sei besorgniserregend, sie nehme derzeit weiter zu.

Corona in Hamburg: Bevölkerung zu disziplinlos

Hamburg befände sich im Lockdown, doch Menschen würden sich beispielsweise immer noch heimlich Friseurtermine suchen. „Wie kommt man auf den Gedanken, das Risiko so gering einzuschätzen?“, klagte Schweitzer. Derzeit würden andere Regeln gelten, um die Pandemie in den Griff zu kriegen. Das klappe aber nur, „wenn wir uns alle zusammenreißen“. Man habe es selbst in der Hand, wie schnell es zurück zur Normalität ginge.

Dabei sei aus seiner Sicht der Lockdown in Hamburg und Deutschland noch vergleichsweise glimpflich. „Im Übrigen, andere Länder, wenn Sie sich umschauen, muten ihren Bürgern sehr viel schärfere Regeln zu, und zwar ohne sozialen Ausgleich und ohne Wirtschaftshilfen.“

Hamburg: Erst mal keine Lockerungen im Lockdown

Doch nach dem Rundumschlag verkündete er auch eine gute Nachricht: „Wir impfen. Es gibt Licht am Ende des Tunnels, trotz Lieferschwierigkeiten.“

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Könnte es deshalb baldige Lockerungen geben? „Wir sehen das im Moment nicht. Wir sehen zu viele Disziplinlosigkeiten und zu hohe Zahlen.“ 
 

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