Flughafen schafft Ticketsystem für Sicherheitskontrolle an – so funktioniert’s
Nach Kofferchaos und Tausenden vom Warten genervten Passagieren im vergangenen Sommer soll es am Hamburger Flughafen in diesem Jahr möglichst stressfrei in die Ferien gehen. Helfen sollen technische Neuerungen wie beispielsweise „Slot & Fly“ – es soll die langen Warteschlagen deutlich reduzieren.
Nach Kofferchaos und Tausenden vom Warten genervten Passagieren im vergangenen Sommer soll es am Hamburger Flughafen in diesem Jahr möglichst stressfrei in die Ferien gehen. Helfen sollen technische Neuerungen wie beispielsweise „Slot & Fly“ – es soll die langen Warteschlagen deutlich reduzieren.
Einchecken innerhalb von 15 Minuten, schnell und effizient: Das Sicherheitssystem am Hamburger Flughafen soll revolutioniert werden. „Slot & Fly“ heißt das neue Konzept, das in Kürze in eine Testphase gehen wird. Bereits lange vor ihrem Abflug können Fluggäste damit ein Zeitfenster („Slot“) buchen und somit lange Warteschlangen an den Schleusen umgehen.
Spätestens ab April soll das neue Angebot auf der Webseite des Flughafens buchbar sein. Damit reagiert der Airport auch auf die Situation im vergangenen Sommer, als die Schlangen wartender Passagiere ein fast schon unerträgliches Ausmaß annahmen. „Das vereinfacht vieles“, sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler in Hinblick auf die technischen Neuerungen. Zudem seien in der Vergangenheit auch viele Fluggäste viel zu früh in die Gepäckkontrolle gekommen, was den Gesamtbetrieb ins Stocken brachte.
Sommer 2023: Flughafen rechnet mit noch größerem Ansturm
Frühestens 72 Stunden vor Abflug sollen Passagiere künftig einen festen Slot buchen können, damit es nicht mehr zu langen Wartezeiten an den Schleusen kommt. „Das wird dann eine gesonderte Spur sein für die reservierten Slots“, sagte Eggenschwiler. Der Service sei komplett kostenlos und werde bereits in Berlin erfolgreich genutzt.
Der Hamburger Flughafen setzt auf das neue „Slot & Fly“-Konzept, da der Andrang in diesem Sommer noch größer werden soll. Mit rund 13,8 Millionen Passagieren werde in diesem Jahr gerechnet. Allein im Sommer sollen 85 Prozent des Niveaus aus der Zeit vor der Coronakrise erreicht werden, eine deutlichen Steigerung zum Vorjahr. Dazu komme eine Erweiterung des Flugangebots, die die Zahl der Fluggäste noch weiter erhöhen werde.

Neben dem Slot-Konzept plant der Flughafen weitere Änderungen. Zu den technischen Neuerungen zähle auch ein sogenannter CT-Scanner, bei dem Passagiere Flüssigkeiten und technische Geräte nicht mehr aus dem Handgepäck hervorholen müssen. Ob so ein Gerät tatsächlich eingeführt werden wird, darüber entscheidet die Bundespolizei.
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Außerdem sollen auch Gepäckautomaten und automatisierte Check-ins weiter ausgebaut werden. Vergangenen Sommer hatte vor allem das „Rush-Gepäck“ zu den größten Problemen geführt. Dabei handelt es sich um Gepäck, das bereits im Voraus verschickt wird. Bei gestrichenen Flügen kann das allerdings zu Problemen am anderen Flughafen führen, so erlebte das auch der Hamburger Flughafen im vergangenen Jahr.
Personal stellt größtes Problem dar
Monatelang hatten sich Gepäckstücke im „Terminal Tango“ gestapelt, Fluggäste mussten teils Wochen auf ihre Taschen warten. Laut Eggenschwiler sei der Flughafen bei der Prozessoptimierung noch im Gespräch mit den Airlines, damit auch immer genügend Personal vor Ort ist.
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Die Streiks der vergangenen Wochen zeigen, dass es bei den Beschäftigten am Flughafen noch Gesprächsbedarf gibt. Am Freitag vergangener Woche hatte das gesamte Personal die Arbeit einen Tag niedergelegt – die Gewerkschaft Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt für ihre Mitglieder. Klar ist: selbst bei technischen Neuerungen und Innovationen wie „Slot & Fly“ geht ohne ausreichend Flughafenpersonal nichts.