Skatepark fällt U5 zum Opfer – und Ersatz gibt es nicht!
Verkehrspolitisch wurde Steilshoop lange stiefmütterlich behandelt: Trotz seiner hohen Bevölkerungsdichte und rund 20.000 Einwohner ist der Stadtteil bis heute nicht an das Hamburger Schnellbahnnetz angebunden. Busse bieten nur notdürftig Ersatz. Mit dem Bau der neuen U-Bahnlinie 5 soll sich das endlich ändern, doch die Arbeiten fordern ihren Tribut: Ein Skatepark im Viertel soll weichen, die Fläche ab Jahresende als Lagerstätte für Baugerät genutzt werden. Damit sind nicht alle einverstanden – doch mindestens ebenso strittig ist die Bedeutung des Platzes für den Stadtteil.
Verkehrspolitisch hat der Senat Steilshoop lange stiefmütterlich behandelt: Trotz seiner hohen Bevölkerungsdichte und rund 20.000 Einwohner ist der Stadtteil bis heute nicht an das Hamburger Schnellbahnnetz angebunden. Busse bieten nur notdürftig Ersatz. Mit dem Bau der neuen U-Bahnlinie 5 soll sich das endlich ändern, doch die Arbeiten fordern ihren Tribut: Ein Skatepark im Viertel soll weichen, die Fläche ab Jahresende als Lagerstätte für Baugerät genutzt werden. Damit sind nicht alle einverstanden – doch mindestens ebenso strittig ist die Bedeutung des Platzes für den Stadtteil.
Zugegeben, der Skatepark an der Gründgensstraße ist nicht der prächtigste seiner Art. Die Fahrbahn ist aus grobem Asphalt, an unebenen Stellen sammelt sich Regenwasser. Einige Rampen stehen drauf, dazu gibt es eine kleine Halfpipe – das war‘s.
Die 1992 errichtete Anlage ist vor allem eines: zweckmäßig. Und in den Augen des Bezirks Wandsbek verzichtbar: „Die Anlage befindet sich in einem schlechten, nicht mehr zeitgemäßen Zustand“, sagt Sprecherin Claudia Petschallies auf MOPO-Anfrage. Dadurch sei sie in den vergangenen Jahren nur noch wenig genutzt worden.
Steilshoop: Skatepark soll U5-Bauarbeiten weichen
„Der Platz ist eine grüne Oase im Viertel“, hält Harald Miersch dagegen. Der Gärtner des angrenzenden „Kulturtreff JETZT“ kümmert sich schon seit 15 Jahren um das Grün der Anlage. Dass ein Teil des Geländes bald hinter Bauzäunen verschwinden soll, dafür hat der 48-Jährige kein Verständnis: „Nachmittags und an den Wochenenden ist hier immer viel los, wo sollen die Jugendlichen auch sonst hin?“

Dass Angebote für junge Menschen im Viertel spärlich gesät sind, weiß auch der Bürgerschaftsabgeordnete Sandro Kappe (CDU): „Steilshoop hat kein Kino, kein Restaurant, keine Angebote für Jugendliche, ausgenommen die hervorragende Arbeit der Sportvereine, der Alraune und des Hauses der Jugend.“ Der CDU-Politiker fürchtet die Signalwirkung, die vom geplanten Abriss ausgeht. Für die Jugendlichen im Stadtteil sei dies die Bestätigung, dass ihre Stimme nicht zähle.

Ursprünglich planten der Bezirk und die Hochbahn, die Anlage an einer anderen Stelle wiederaufzubauen und das Angebot somit zu erhalten. So hatte der Senat in seiner Antwort auf eine Anfrage Kappes‘ 2021 geschrieben: „Es ist vorgesehen, die Skateranlage vor Einrichtung der U5-Baustelleneinrichtungsfläche zu verlagern beziehungsweise neu zu bauen.“
Dem Bezirk zufolge sind geeignete Ersatzflächen nicht vorhanden
Das hat offenbar nicht geklappt. Dazu Sprecherin Petschallies: „Es konnten keine Flächen identifiziert werden, die ausreichend Platz für einen Ersatz der Skateranlage ohne Nachbarschafts- oder Nutzungskonflikte geboten hätten.“
Kappe ärgert das, seiner Ansicht nach sind Flächen durchaus vorhanden. Er nennt den Edwin-Scharff-Ring (nördlich der Nummer 59), die Sportanlage Gropiusring und den Giraffenspielplatz an der Steilshooper Straße als mögliche Alternativstandorte.
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Die MOPO war zweimal vor Ort, um mit Skatern zu sprechen – beide Male herrschte gähnende Leere. Dagegen beschreiben sowohl Kappe als auch Gärtner Miersch, dass Jugendliche den Park häufig nutzten. Ein zufriedenstellendes Urteil über den Stellenwert des Angebots lässt sich so nicht fällen.