Sind Hamburgs Autofahrer zu doof für diese Kreuzung?
Seit fast drei Monaten ist der Holstenplatz in Altona eine riesige Baustelle: Die zwei Fahrspuren, die Autofahrer aus Richtung Eimsbüttel sonst nutzten, sind komplett gesperrt. Der Verkehr wird auf die ehemalige Gegenfahrbahn versetzt, während Autofahrer aus Richtung Altona über die Augustenburger Straße umgeleitet werden. An dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt staut sich seitdem nicht nur immer wieder der Verkehr, es kommt auch zu gefährlichen Situationen. Behörde und Polizei sehen die Schuld allerdings bei den Autofahrern selbst.
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Seit fast drei Monaten ist der Holstenplatz in Altona eine riesige Baustelle: An dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt staut sich seitdem nicht nur immer wieder der Verkehr, es kommt auch zu gefährlichen Situationen. Einige unterschätzen den Weg über die Kreuzung, andere weichen auf die falsche Spur aus oder stehen an einer nicht für sie gedachten Markierung. Behörde und Polizei sehen die Schuld bei den Autofahrern selbst – ist die Baustelle zu überfordernd?
Die Fahrerin in ihrem grauen Audi steht mitten auf der Kreuzung an der Neuen Flora, über die sie eigentlich zum Holstenplatz rüberwollte. Jetzt kann sie allerdings weder vor noch zurück, die Hinterreifen stehen sogar auf der einen Fahrspur der Stresemannstraße. Vor und hinter ihr rauschen die Autos vorbei.
Seitdem der Holstenplatz umgebaut wird, sind derartige Szenen vor allem zu Hauptverkehrszeiten häufiger zu beobachten: Die Autofahrer unterschätzen den Weg über die Kreuzung, hinter der es seit dem 13. März nur noch eine Spur gibt und die deshalb voller ist. Die zwei Fahrspuren, die Autofahrer aus Richtung Eimsbüttel sonst nutzten, sind komplett gesperrt. Der Verkehr wird auf die ehemalige Gegenfahrbahn versetzt, während Autofahrer aus Richtung Altona über die Augustenburger Straße umgeleitet werden.
Baustelle Holstenplatz: oft gefährliche Situationen
Die zweite Fahrspur ist dem Bus vorbehalten. Einige Autofahrer in Richtung Altona weichen, um noch rüberzukommen, trotzdem auf die Busspur aus, müssen sich weiter vorn dann aber wieder in die reguläre Spur einfädeln. Dazu kommt der Bus, der ja dort tatsächlich entlangfahren darf, aber aufgrund der Baustelle ebenfalls vor dem Abbiegen auf die Holstenstraße wieder eine Spur nach links muss.
Wenn die Fahrer dann erfolgreich auf die linke Spur gewechselt sind, kann es aber sein, dass das mit dem Linksabbiegen auf die Holstenstraße auch nicht so gut klappt. Denn dort übersehen offensichtlich häufiger Autofahrer, die von Richtung Reeperbahn auf der Holstenstraße fahren, die neue gelbe Wartemarkierung vor der Ampel. Mit dem Ergebnis, dass sie dann viel zu weit vorne stehen, machen sie dem Bus wiederum ein Abbiegen schwer.
Es ist voll, es wird gedrängelt, es nervt – vielleicht würde eine klarere Beschilderung helfen? Verkehrsbehörden-Sprecher Dennis Heinert betont, dass die Baustelleneinrichtung von der Straßenverkehrsbehörde der Polizei genehmigt worden sei. „Bis dato sind keine Beschwerden darüber oder die Beschilderung eingegangen“, sagt er auf MOPO-Nachfrage.
Baustelle Holstenplatz: Das sagt die Hamburger Polizei
Die Polizei verweist zunächst darauf, dass das Zustellen einer Kreuzung – wie anfangs beschrieben – eine Ordnungswidrigkeit darstellt. „Das gilt immer und überall, auch im Zusammenhang mit Baustellen“, betont Sprecher Florian Abbenseth.
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Die derzeitige Problematik, die auf den Bildern zu erkennen ist, sei zudem auf das Fehlverhalten der jeweiligen Verkehrsteilnehmer zurückzuführen. „Eine weitere Beschilderung, welche zusätzlich die bereits eindeutige Verkehrsführung sowie die allgemeinen Verhaltensgrundsätze der Straßenverkehrsordnung erklärt, ist nicht erforderlich“, fasst er zusammen. Die Verkehrssituation im Bereich des Knotens stehe polizeilich unter Beobachtung.
Es wird also am Holstenplatz alles weiterhin so bleiben wie es ist – und das voraussichtlich bis August 2024. Bis dahin will der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer die derzeit gesperrte Seite des Holstenplatzes nicht nur saniert sondern auch neu aufgeteilt haben: Die Bushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut und die Veloroute 13 errichtet. Diese soll über Haubachstraße, Holstenstraße, Alsenstraße sowie über Teilbereiche der Kreuzung Stresemannstraße/Holstenplatz verlaufen. (aba)