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DDer Angeklagte vor dem Amtsgericht Hamburg. Es soll eine Prostituierte festgehalten, geschlagen und beleidigt haben.
  • Der Angeklagte (31) soll eine Prostituierte festgehalten, geschlagen und beleidigt haben.
  • Foto: Marius Roeer

Prozess nach eskaliertem Sex-Treffen: „Sie hat versucht, mich abzuziehen“

Nach seiner Darstellung wollte er nur Sex mit einer Prostituierten in seinem Auto haben – nun steht der 31-Jährige wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Beleidigung vor dem Amtsgericht. Was bei dem Treffen im November 2020 passiert ist, das schildern der Freier und die Sex-Arbeiterin völlig unterschiedlich.

Der Angeklagte erscheint pünktlich zum Prozessbeginn, sein Gesicht hinter einem Aktenordner versteckt. Die Aufmerksamkeit ist ihm sichtbar unangenehm. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sich am 19. November 2020 mit der Prostituierten Julia T. (Name geändert) in der Sternschanze verabredet zu haben, um gegen Geld in seinem Auto Sex mit ihr zu haben. Es sei seine erste Erfahrung mit einer Prostituierten gewesen, sagt er aus.

Hamburg: Prostituierte soll sich aus dem Auto befreit haben

Die Anklage basiert auf den Aussagen der Prostituierten. Demnach soll er Julia T. bedrängt haben, indem er ihr unerwünscht ans Bein gefasst und sie in den Schwitzkasten genommen habe, als sie versuchte, aus dem Auto zu steigen. Dann soll er ihr zweimal ins Gesicht geschlagen, sie beleidigt und festgehalten haben, bevor sie sich an der Kreuzung Schanzenstraße / Kleiner Schäferkamp aus dem Auto befreien konnte. Der Freier weist die Vorwürfe zurück, beschuldigt seinerseits die Prostituierte.


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„Sie hat versucht, mich abzuziehen“, so seine Aussage. Als Julia T. im Auto gesessen habe, sei ihm aufgefallen, dass er nicht genug Geld dabei hätte. „Ich habe ihr angeboten, zur Bank zu fahren oder es zu überweisen. Und dann ist sie völlig durchgedreht“, sagt der 31-Jährige. Die Frau habe beim Aussteigen versucht, sein Portemonnaie zu stehlen und habe sich sein Smartphone gegriffen, um es mit voller Wucht auf dem Asphalt zu werfen.

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„Ich habe das Handy aufgehoben und mich dann zurück auf den Weg nach Stade gemacht, wo ich wohne. Nach wenigen Kilometern wurde ich dann plötzlich von Streifenwagen angehalten und festgenommen“, sagt der Angeklagte. Julia T. hatte die Polizei alarmiert. Am Freitagvormittag erschien sie jedoch nicht zur Zeugenaussage. Der Prozess wird in der kommenden Woche fortgesetzt.

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