Seniorin am Steuer

Eine ältere Frau am Steuer ihres Wagens. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Immer mehr Senioren fahren in Hamburg Auto – mit schweren Folgen

Insgesamt ist die Zahl der an schweren Unfällen beteiligten Autofahrerinnen und -Fahrer in Hamburg gesunken. In der Gruppe der Senioren blieb sie allerdings gleich. Und noch etwas fällt auf.

Während die Zahl der an Unfällen mit Verletzten und Getöteten beteiligten Autofahrenden insgesamt zwischen 2013 und 2023 um 22 Prozent auf rund 7260 zurückging, blieb sie in der Gruppe der über 75-Jährigen stabil (409). Dies teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unter Berufung auf die amtliche Statistik mit. 

Senioren in Hamburg verursachen Autounfälle oft selbst

Etwa drei von vier Beteiligten ab 75 Jahren verursachten demnach 2023 den Unfall selbst (76 Prozent). Sie waren in 310 Fällen Hauptverursacher (plus 2 Prozent gegenüber 2013). 

Die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer im GDV, Kirstin Zeidler, sagte, auf Hamburgs Straßen seien Ältere immer mehr unterwegs. Die von der Generation 75plus mit dem Auto zurückgelegte Strecke nahm zwischen 2008 und 2017 um rund 130 Prozent zu. Es sei zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Immer mehr Ältere ab 75 mit Führerschein

In Deutschland waren laut GDV im Jahr 2023 rund 21.500 über 75-Jährige in Unfälle mit Verletzten und Getöteten involviert – etwa 26 Prozent mehr als 2013. In fast 16.500 Fällen seien sie Hauptverursacher gewesen, hieß es. 

Bundesweit besitzen den Angaben zufolge immer mehr Menschen ab 75 Jahren einen Führerschein. Waren es 2015 noch knapp 2,5 Millionen, stieg die Zahl bis 2024 auf fast 5,9 Millionen – mehr als doppelt so viele. Besonders stark wuchs dabei die Zahl der Frauen mit Führerschein.

Nachlassende Reaktionsfähigkeit als Risiko

Ab 75 Jahren steigt das Unfallrisiko deutlich an. Laut Unfallforschung liegt das vor allem an nachlassender Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit. Besonders herausfordernd seien komplexe Verkehrssituationen, etwa an Kreuzungen oder auf unbekannten Strecken.

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Zur Verbesserung der Sicherheit setzt die Unfallforschung auf sogenannte Rückmeldefahrten. Dabei erhalten Seniorinnen und Senioren nach einer Fahrt im eigenen Auto vertrauliche Rückmeldungen von Experten – ohne Folgen für den Führerschein. (dpa/mp)

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