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  • Foto: Florian Quandt

Senatorin kündigt an: Maskenpflicht für weitere Hamburger Straßen wird geprüft

Bürgermeister und Gesundheitssenatorin sprechen von einem „Scheideweg“, an dem Hamburg stehe und dass nur mit so drastischen Maßnahmen wie Maskenpflicht in stark frequentierten Straßenabschnitten ein Lockdown verhindert werden könnten. Doch die Skepsis ist groß. Die CDU spricht von „unnötigem Aktionismus“ – die Gesundheitssenatorin hingegen „droht“ bereits weitere Maßnahmen an.

Seit Montag gilt die Maskenpflicht in ausgewählten Straßenabschnitten in der Stadt. Je nach Besucherdichte ist es dann entweder tagsüber (Landungsbrücken, Ballindamm) oder in den Abendstunden oder nur am Wochenende Pflicht, eine Maske zu tragen. Insbesondere in Ottensen und am Mühlenkamp gab es dabei bereits massive Kritik, weil die Abschnitte, in denen sie gilt, sehr kleinteilig sind.

Maskenschild (2)

Laminierte Papierbögen in DIN-A4 weisen Passanten auf die Maskenpflicht hin. Leicht zu übersehen …

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dpa

Hamburg: Maskenpflicht auf der Straße kritisiert 

Zudem haben viele Touristen und auch Hamburger noch gar nicht mitbekommen, dass in manchen Straßenabschnitten Maskenpflicht unter freiem Himmel gilt. Das liegt auch an der Art der Beschilderung. Da es alles sehr schnell gehen musste nach dem Beschluss, waren am Montag noch nicht überall Schilder installiert.

Zudem sind die Schilder ein Schnellschuss. Sie haben nur DIN-A4-Größe, sind laminiert aber flattrig und sehr leicht zu übersehen. Der Bezirk Mitte etwa hat laut Sprecherin Sorina Weiland 230 Schilder gedruckt.

Altona und Mitte: Corona-Straßenschilder aufgestellt

Im Bezirk Altona soll jeder betroffene Straßenzug 10 bis 20 Schilder bekommen. Sprecher Mike Schlink: „Das ist zunächst provisorisch. Bei Bedarf werden wir diese Schilder durch Blechschilder ersetzen.“

Hier gilt nun die Maskenpflicht im öffentlichen Raum. 

Hier gilt nun die Maskenpflicht im öffentlichen Raum. 

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Stadt Hamburg 

Kritik gab es auch an der Auswahl der Straßenzüge, die angeblich besonders voll sind und normales Abstandhalten nicht möglich machen. So sind Plätze benannt, die seit der massiven Kontrollen der vergangenen Wochen gar nicht mehr stark frequentiert sind, andere Straßen hingegen haben keine Maskenpflicht, obwohl die Menschen sich dort immer eng an eng entlangschieben, wie etwa in der Ottenser Hauptstraße, auf der Mönckebergstraße oder der Langen Reihe.

Gesundheitsbehörde: Polizei Hamburg hat Straßen ausgewählt

Die Gesundheitsbehörde erklärt, dass die Orte in Zusammenarbeit mit der Polizei ausgewählt wurden. „Wir haben auf die detaillierten Ortskenntnisse der Polizei gesetzt, die durch ihre dezentrale Struktur die jeweilige Lage am besten beurteilen kann – insbesondere hinsichtlich der Frage, wo zu welchen Tageszeiten Menschenansammlungen entstehen und das Abstandsgebot regelmäßig nicht eingehalten wird“, so Behördensprecherin Anja Segert. Laut Behörde wurden auch die Bezirke beteiligt, das wird dort aber nicht bestätigt.

Melanie Leonhard: Weitere Straßen könnten folgen

Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte, diese Maßnahme werde in den nächsten Wochen geprüft und dann könnte es Änderungen geben. „Bisher haben wir das bewusst kleinräumig gemacht, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass wir die Maßnahme auf weitere Straßen ausweiten.“

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Die Polizei sei vor Ort und weise Passanten auf die Maskenpflicht hin. Am Mittwoch treffen sich die Ministerpräsidenten mit Angela Merkel, auch Peter Tschentscher (SPD) ist vor Ort. Der Bürgermeister will sich dafür einsetzen, dass private Feiern bundesweit nur in kleinerer Runde zugelassen werden. Auch die Quarantäne nach Reisen innerhalb Deutschlands ist Thema.

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