Seltenes Wildtier breitet sich aus – auch in Hamburg
Das Wildtier kann leicht mit einem Fuchs verwechselt werden – kommt aber in Deutschland deutlich seltener vor. Wie soll sich der Mensch verhalten, wenn er einem Goldschakal begegnet?
Die Zahl der Goldschakal-Sichtungen in Schleswig-Holstein ist gestiegen. 2017 gab es einen bestätigten Fall. Im laufenden Beobachtungsjahr seit Mai 2024 sind es bereits fünf Sichtungen, wie das Umweltministerium in Kiel auf Anfrage mitteilte.
Der Goldschakal – zwischen Fuchs und Wolf
Goldschakale sind etwas größer und kompakter als Füchse, aber kleiner als Wölfe – und haben eine wolfstypische Färbung. Der internationale Tag der Schakale, 2023 von der „BOKU University Wien“ ins Leben gerufen, macht an diesem Samstag auf die Ausbreitung der Tiere in ganz Europa aufmerksam.

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Für Menschen geht laut Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, keine direkte Gefahr vom Goldschakal aus. Für manche Wildtiere – wie beispielsweise Bodenbrüter – könne es allerdings bedrohlich werden, wenn die Anzahl der Rudel zunimmt.
Herkunft und Weg nach Schleswig-Holstein
Goldschakale stammen Stiftungsangaben zufolge aus Südostasien sowie Zentral-, Ost- und Südeuropa. Die ersten Tiere kamen 1997 über den Balkan, Polen und Tschechien nach Deutschland. Die erste Sichtung in Schleswig-Holstein gab es 2017 im Kreis Dithmarschen.
Das Wildtier mit seinem gelbgrauen, manchmal rötlichen Fell und dem lateinischen Namen Canis aureus kann leicht mit einem Fuchs verwechselt werden. Aber: Goldschakale habe eine deutlich kürzere spitze Schnauze und einen kurzen buschigen Schwanz. Sie sind zudem deutlich größer als Füchse, berichtet ein Sprecher des Umweltministeriums Schleswig-Holstein.
So sollten Sie sich bei einer Begegnung verhalten
Begegnungen mit Goldschakalen sind selten, da sie scheu und dämmerungsaktiv sind. Die Deutsche Wildtier Stiftung empfiehlt, in solch einem Fall ruhig zu bleiben und den Standort sowie möglichst ein Foto zu dokumentieren. Diese Daten sollen dann den zuständigen Stellen gemeldet werden – etwa dem Wolfsmanagement Schleswig-Holstein.
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In den meisten deutschen Bundesländern – außer in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Berlin, Bremen und Hamburg – gibt es laut Stiftung inzwischen Nachweise von Goldschakalen. Experten der Deutschen Wildtier Stiftung gehen davon aus, dass sich der Goldschakal in den kommenden zehn Jahren in Deutschland fest etablieren wird. (dpa/mp)
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