Eine Baustelle und kein Ende: Darum dauert es am Hauptbahnhof ewig
Für Fahrgäste der Linien U1 und U3, die die Station Hauptbahnhof-Süd in Richtung Busbahnhof verlassen, ist es ein gewohnter Anblick: graue und aufgerissene, von Sperrgittern umzäunte Wände, heraushängende Kabel. Ein trostloser Anblick. Seit sieben Jahren renoviert die Hochbahn hier den Übergang. Warum dauert das so lange?
Für Fahrgäste der Linien U1 und U3, die die Station Hauptbahnhof-Süd in Richtung Busbahnhof verlassen, ist es ein gewohnter Anblick: graue und aufgerissene, von Sperrgittern umzäunte Wände, heraushängende Kabel. Ein trostloser Anblick. Seit sieben Jahren renoviert die Hochbahn hier den Übergang. Warum dauert das so lange?
Von der Sanierung der Haltestelle verspricht sich die Hochbahn eine „Verbesserung der Sicherheit, des Sicherheitsgefühls, des Kundenkomforts, aber auch die schlichte Instandhaltung“, heißt es von Sprecher Christoph Kreienbaum. Schließlich ist die U3-Haltestelle schon über 100 Jahre alt und auch die der U1 hat immerhin 60 Jahre auf dem Buckel.
Hauptbahnhof Süd wird seit sieben Jahren saniert
Wer von der U1-Haltestelle per Rolltreppe besagte Ebene zwischen Bahnsteig und Außenwelt erreicht, stolpert derzeit über einen Aushang mit der Überschrift „Fassade wird 2023 fertiggestellt“. Tatsächlich ist das aber nicht der erste seiner Art, bereits im Frühjahr versprach ein ähnlicher Zettel für Herbst 2022 ein Erstrahlen der Haltestelle in „neuem Glanz“.
Warum dieser „neue Glanz“ dann doch noch auf sich warten lässt, begründet die Hochbahn mit Lieferproblemen. So weit, so nachvollziehbar. Allerdings verschiebt sich das Versprechen seit Jahren: Bereits 2016 begannen die Abrissarbeiten für den Umbau, dem unter anderem eine damals dort angesiedelte Spielhalle zum Opfer fiel. Die ursprünglich angepeilte Fertigstellung: Ende 2018.
Arbeiten am Hauptbahnhof Süd wurden nachts ausgeführt
Tatsächlich, so der Hochbahn-Sprecher, habe das Gesamtprojekt in mehrere Teile aufgeteilt werden müssen. Der Grund dafür liege in der hohen Frequentierung der Haltestelle, die zu Vor-Corona-Zeiten von über 120.000 Fahrgästen täglich genutzt wurde. Deshalb „müssen wir darauf achten, dass es nach Möglichkeit keine Betriebsunterbrechung oder nur eine kurzzeitige Sperrung gibt“, erklärt Kreienbaum. Sämtliche Arbeiten, die eigentlich eine Sperrung benötigt hätten, wurden zwischen 1 Uhr und 4.30 Uhr morgens gelegt.
Die erste Projektphase, in der die Entrauchungsanlage erneuert und die Passage umgebaut wurde, sei 2018 termingerecht abgeschlossen worden. „Anfang 2019 erfolgte dann der Einbau des Aufzugs und der Fahrtreppe“, zählt der Sprecher auf. Auch die Beleuchtung sei erneuert worden. Zwischen U1 und U3 laufen Fahrgäste seitdem an einer gestalteten Wand des direkt am Steintorwall gelegenen Museums für Kunst und Gewerbe vorbei.
Fehlen jetzt also nur noch die erwähnten Instandhaltungsarbeiten, die aber nicht zusammen mit den restlichen Arbeiten ablaufen konnten. 2023 soll der „neue Glanz“ dann tatsächlich Realität werden, das Budget dafür lag bei zwölf Millionen Euro. Dann sind die Arbeiten auf der Kaugummi-Baustelle hoffentlich beendet.
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