Seit Jahren belästigt er Frauen in Hamburg: Der Ekel-Exhibitionist aus der S-Bahn
Der Tatort ist immer die Hamburger S-Bahn: Dieter M. (Name von der Redaktion geändert) schaut die fremde Frau vor sich an. Dann holt er seinen erigierten Penis aus der Hose und fängt an zu masturbieren. Dem Gericht liegen unzählige Fälle vor, Dieter M. wurde mehrfach verurteilt – zuletzt im August vergangenen Jahres. Doch er will nicht in den Knast – und geht in Berufung.
Ein Jahr und zwei Monate – so lautete im August 2021, am Ende des Prozesses, das Urteil gegen Dieter M. vor dem Amtsgericht Altona. Neun Fälle wurden ihm in diesem Prozess zur Last gelegt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Dieter M. gingen nach dem Urteil in Berufung – beide störten sich am Strafmaß. Am Dienstag begann die Berufungsverhandlung.
Hamburg: Exhibitionist belästigt seit Jahren Frauen in der S-Bahn
Der Tatort ist immer die Hamburger S-Bahn: Dieter M. (Name von der Redaktion geändert) schaut die fremde Frau vor sich an. Dann holt er seinen erigierten Penis aus der Hose und fängt an zu masturbieren. Dem Gericht liegen unzählige Fälle vor, Dieter M. wurde mehrfach verurteilt – zuletzt im August vergangenen Jahres. Doch er will nicht in den Knast – und geht in Berufung.
Ein Jahr und zwei Monate – so lautete im August 2021, am Ende des Prozesses, das Urteil gegen Dieter M. vor dem Amtsgericht Altona. Neun Fälle wurden ihm in diesem Prozess zur Last gelegt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Dieter M. gingen nach dem Urteil in Berufung – beide störten sich am Strafmaß. Am Dienstag begann die Berufungsverhandlung.
Hamburg: Exhibitionist belästigt seit Jahren Frauen in der S-Bahn
Die Richterin trägt zunächst die zu verhandelnden Fälle vor: Es ist immer derselbe Tathergang, nur die Nummer der S-Bahn ändert sich. Mal ist es die S21, mal die S31, dann die S1. Die Opfer von Dieter M. sind allesamt junge Frauen – die ältesten Anfang Dreißig, einige minderjährig. Alle Frauen reagieren mit Ekel, manche weinen oder berichten von Albträumen. So steht es in den Akten. Der 74-Jährige hat alle Fälle gestanden.
„Die Handlungen rühren aus meiner Jugend her“, versucht er sich der Richterin zu erklären. Er und zwei Freunde seien damals immer zu einem Platz beim Großneumarkt gegangen und hätten da vor Frauen masturbiert. Denen habe das gefallen, behauptet der Exhibitionisten. Auch nach der Schule habe man das gemacht, wenn sie sich mit Mädchen trafen und es zu keinen direkten sexuellen Handlungen gekommen sei. „Dann haben sie uns aufgefordert zu masturbieren“. Er habe das immer als sexuelle Komponente erlebt.
„Was Sie privat machen, ist uns egal, aber die Handlungen haben sich in die Öffentlichkeit verlagert“, fasst die Richterin das Problem zusammen. Mit Blick auf die neun Fälle ergänzt sie: „Das sind auch nicht Ihre ersten Taten in dem Bereich.“
Prozess in Hamburg: Exhibitionist versteht das Problem nicht
Bei Dieter M.s Aussagen wird klar: Er versteht das Problem nicht. Er sagt, er wolle damit aufhören, da er realisiert habe, dass sich Frauen aufgrund seines Alters nun ekeln. Dass nicht sein Alter, sondern seine Entblößung und Selbstbefriedigung ekelhaft sind, kommt ihm anscheinend nicht in den Sinn.
Dieter M. war bereits in Therapie. 2015 oder 2016, so genau weiß er das nicht mehr. Aus eigenem Antrieb, betont er. Die Therapie war allerdings auch Auflage in einem vergangenen Prozess. Viel gebracht hat sie wohl nicht: Allein die neun Fälle fanden alle danach statt.
Der verurteilte Exhibitionist versucht sich erneut zu erklären: Er habe bei seinen Bahnfahrten nur auf die Verhaltensweisen der Frauen reagiert – auf ihre angeblichen Blicke, die Körperhaltung. Etwas umständlich fügt er hinzu: „Es ist leider vorgekommen, dass ich die Handlungen bei Frauen durchgeführt habe, die sich belästigt fühlten. Ich bedaure das.“
Das könnte Sie auch interessieren: Gruppenvergewaltigung im Hamburger Stadtpark: Prozess gegen elf Männer beginnt
Eine wirkliche Strategie, sein Verhalten einzustellen, hat er nicht – das wird auf Nachfragen der Richterin und der Verteidigung deutlich. „Jedoch“, hebt Dieter M. hervor: „Ich komme ja in ein Alter, wo auch mal Schluss sein sollte. Meine sexuelle Aktivität setzt sich herab, das Ende ist also vorprogrammiert.“
Ein Urteil wurde am Dienstag nicht mehr verhängt. Der Prozess wird fortgesetzt.