Seit einem Jahr passiert nichts: Wo bleibt das Radkonzept für Altona?
Zahlreiche Hamburger machten bei einer großen Online-Beteiligung mit, damit der Radverkehr in Altona besser und sicherer wird: Mehr als 1600 Beiträge mit Hinweisen und Wünschen kamen zusammen! Ihre Mühe sollte in ein neues Radverkehrskonzept für den Bezirk einfließen. Doch seit einem Jahr tut sich nichts. Was ist da los? Die MOPO fragte nach.
Zahlreiche Hamburger beteiligten sich im Sommer 2022 an einer großen Online-Umfrage, damit der Radverkehr in Altona besser und sicherer wird: Mehr als 1600 Beiträge mit Hinweisen und Wünschen kamen zusammen! Ihre Mühe sollte in ein neues Radverkehrskonzept für den Bezirk einfließen. Doch seit einem Jahr tut sich nichts. Was ist da los? Die MOPO fragte nach.
„Wir bitten um etwas Geduld”, steht auf der Internetseite des Bezirksamts, auf der eigentlich das neue Radverkehrskonzept für Altona veröffentlicht werden soll. Doch seit rund einem Jahr tut sich hier nichts.
Hamburg: neues Altonaer Radkonzept
Dabei hatten Hamburger im Sommer 2022 bei einer großen Online-Beteiligung für die Fortschreibung des Konzepts mit mehr als 1600 Beiträgen fleißig auf Konfliktstellen oder alternative Routen hingewiesen. Das Konzept ist die Basis für weitere Planungen. In der Fortschreibung sollen nun neue gesamtstädtische Routen (zum Beispiel neue Velorouten) und zusätzliche Bezirksrouten berücksichtigt und auch die weiterführenden Schulen an das Radnetz angeschlossen werden. Selbst zuständig ist der Bezirk dann aber nicht für Hauptverkehrsstraßen, sondern nur für Neben- und Verbindungsstraßen.
Das könnte Sie auch interessieren: Parkplatz-K(r)ampf: Politiker fordert Auto-Zulassungsstopp – das sagt die Behörde
Seit Herbst 2022 gibt es bereits einen Entwurf. Für das finale Konzept sollten laut Bezirksseite aber noch einige Routen im Detail abgestimmt werden. Doch ein finales Konzept gibt es noch immer nicht.
Bezirks-Linke: „Mobilitätswende steht nur auf dem Papier”
Warum dauert das so lange? Die MOPO fragte beim Bezirksamt nach. Das Konzept sei aus Kapazitätsgründen noch nicht finalisiert und beschlossen worden, sagte ein Sprecher. „Die Inhalte liegen aber weitestgehend vor und gehen bereits in Planungen mit ein.“ Ein Datum, wann es kommen soll, nannte er nicht.
Das könnte Sie auch interessieren: StadtRad in der Krise: Nutzerzahlen halbiert – warum sollen neue Stationen her?
Der Linksfraktion Altona geht die Geduld aus: Die bezirklichen Radwege befänden sich in einem besorgniserregenden Zustand. „Radwege enden oftmals blind, die Radler:innen müssen sich die Wege mit Fußgängern teilen oder auf die Straße ausweichen“, sagt Karsten Strasser. Eine aktuelle Kleine Anfrage der Linken ergab, dass im Jahr 2023 nur 600 Meter Radwege vom Bezirk instandgesetzt und in den Jahren 2019 bis 2023 nur 2,67 Kilometer neue Radwege fertiggestellt wurden. Nun fordert sie, dass das Konzept vorangebracht wird.
„Das gesamtstädtische Veloroutennetz macht Fortschritte, aber der Bezirk hält das Tempo nicht mit”, sagt Strasser der MOPO. Es fehle an Mitteln und personellen Ressourcen. „Damit steht die Mobilitätswende nur auf dem Papier und zieht sich sehr in die Länge.“