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Der Angeklagte (r.) wurde wegen Beihilfe zum Kokain-Schmuggel am Montag zu sechs Jahren Haft verurteilt.
  • Der Angeklagte (r.) wurde wegen Beihilfe zum Kokain-Schmuggel am Montag zu sechs Jahren Haft verurteilt.
  • Foto: picture alliance/dpa

Koks-Händler packt vor Gericht gegen Großdealer aus – jetzt ist er in Gefahr

Wegen Beteiligung am bandenmäßigen Drogenhandel von Kokain hat das Landgericht Hamburg am Montag einen Angeklagten zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der 36-Jährige leistete nach Überzeugung des Gerichts in einem Fall Beihilfe zur illegalen Einfuhr von 145 Kilo Kokain über den Hamburger Hafen, wie ein Gerichtssprecher sagte. 

Er habe allerdings dem Bandenboss nur einen Tipp gegeben, für den er 15.000 Euro bekommen habe. In einem zweiten Fall ging es um die Einfuhr von 381 Kilo Rauschgift. Als „Provision“ für ihre Mitwirkung bekam die Bande des Angeklagten 38 Kilo Kokain zum Verkauf. Die Drogen sollen in Kühlcontainern versteckt gewesen sein, die mit legaler Ware wie Bananen aus Südamerika kamen.

Kokain mit Bananen geschmuggelt: Drogendealer verurteilt

Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft beantragt. Der Verteidiger hatte sich für eine Strafe von unter sechs Jahren ausgesprochen. Zugunsten des Angeklagten wertete das Gericht sein Geständnis und seine Aussagebereitschaft gegen „Schwergewichte des Betäubungsmittelhandels“. Der 36-Jährige befinde sich in einem Zeugenschutzprogramm, sagte der Gerichtssprecher.


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Die Staatsanwaltschaft hatte dem 36-Jährigen zuletzt insgesamt sieben Einzeltaten im Jahr 2020 vorgeworfen. Demnach soll er mit Komplizen auch 100 Kilo Amphetamin, 100 Kilo Marihuana und 80 Kilo Haschisch verkauft haben. Die Bande soll einen Gewinn von gut 1,3 Millionen Euro erzielt haben. Das Gericht ordnete die Einziehung dieses Betrages an.

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Die Ermittler waren dem Angeklagten durch entschlüsselte Nachrichten des Telekommunikationsanbieters Encrochat auf die Spur gekommen. Zur Tatzeit hatte der 36-Jährige im Maßregelvollzug gesessen. Dort verbüßte er eine Strafe wegen kleinerer Drogendelikte. In der Haft lernte er den Angaben zufolge den Boss einer Drogenbande kennen. Dieser habe ihn mit dem ganz großen Geld gelockt. Um die Taten als Strafgefangener begehen zu können, habe er vorgetäuscht, einer legalen Beschäftigung nachzugehen. (dpa/se)

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