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Ein wegen eines tödlichen Jetski-Unfalls auf der sitzt im Amtsgericht Itzehoe.
  • Der 46-jährige Angeklagte muss sich wegen des tödlichen Jetski-Unfalls vor dem Amtsgericht Itzehoe verantworten.
  • Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Tödlicher Jetski-Unfall auf der Elbe: Mann (46) vor Gericht

Eigentlich soll der Prozess um einen tödlichen Jetski-Unfall auf der Elbe an einem Tag abgehandelt sein. Doch die Beweisfindung erweist sich als schwierig.

Im Prozess um einen tödlichen Jetski-Unfall auf der Elbe bei Kollmar (Schleswig-Holstein) vor dem Amtsgericht Itzehoe will die Verteidigung ein Unfallrekonstruktionsgutachten beantragen. Die Staatsanwaltschaft möchte weitere Zeugen vernehmen. Das eigentlich nur für Freitag angesetzte Verfahren dauert damit länger.

Angeklagt ist ein 46 Jahre alter Mann, dem die Staatsanwaltschaft unter anderem fahrlässige Tötung vorwirft. Er soll in der Nacht zum 2. August 2020 betrunken und unter Drogen mit einer ebenfalls betrunkenen 33 Jahre alten Begleiterin auf einem Jetski gegen den Leitdamm Pagensand geprallt sein. Die 33-Jährige war von Rettungskräften leblos im Wasser gefunden und reanimiert worden, starb aber zehn Tage später im Krankenhaus. Auch der 46-Jährige hatte bei dem Unfall lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten.

Prozess um tödlichen Jetski-Unfall in Kollmar

Der Verteidiger erklärte für seinen Mandanten, diesem tue der Unfall unendlich leid. Der 46-Jährige habe keine Erinnerung an das Geschehen. Die Ungewissheit, ob er Verantwortung für den Unfall trage, sei für ihn schwer zu ertragen. Er mache sich Vorwürfe, ob er das Geschehen hätte verhindern können. Sein Mandant sei bei dem Unfall schwer am Hinterkopf verletzt worden und habe neurologische Schäden davongetragen.


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Das Gericht hörte mehrere Zeugen, unter anderem um zu klären, wer zu welchem Zeitpunkt den Jetski geführt hatte. Zunächst war das nach übereinstimmenden Aussagen die Frau gewesen. Nach dem Unfall habe aber der Mann schwer verletzt hinter dem Lenker gesessen, sagte ein Besatzungsmitglied des DLRG-Bootes, das die Verunglückten gefunden hatte.

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Verteidiger Arne Weller beklagte nach mehreren Stunden Zeugenanhörungen Ermittlungsdefizite bei der Polizei, „die so durchschlagend sind, dass hier am Ende nichts rauskommen könnte“. Nach einer Sitzungsunterbrechung und einem Rechtsgespräch zwischen Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht sagte Richter Vincent Göbbel, eine Einstellung des Verfahrens komme aus seiner Sicht nicht in Betracht. Weller hatte mit Fragen an die Zeugen, darunter eine Rechtsmedizinerin, herauszufinden versucht, ob es zweifelsfrei sicher sei, dass sein Mandant den Jetski zum Unfallzeitpunkt gelenkt hatte.

Der Prozess wird am 29. April mit der Verlesung von toxikologischen Gutachten fortgesetzt. (dpa/jek)

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