• Foto: KURS FAHRRADSTADT - Kai Ammer

Schwebender Fahrrad-Kreisel überm Deichtorplatz: Spektakuläre Vision für Hamburg

Hammerbrook –

Der Deichtorplatz – für viele Hamburger Radfahrer ist er ein wahrer Albtraum: Hier fließt der Verkehr aus drei Richtungen zusammen. Radwege kreuzen Fahrbahn und Fußwege, da möchte man als Fahrradfahrer nicht in die Quere kommen.

Kai Ammer gehört zu den Initiatoren der Bewegung „Kurs Fahrradstadt“. In einem Interview mit der „Zeit“ sprach er dabei über sein neuestes Projekt. Seine Vision: der Deichtorloop. Ein schwebender Fahrradkreisel – direkt über dem Deichtorplatz!

Vorbild aus den Niederlanden: Deichtorloop mehr als nur ein Traum?

Die Idee ist keine Spinnerei: In den Niederlanden wurde ein ähnliches Projekt bereits verwirklicht. Der Hovenring in Eindhoven überspannt einen Verkehrsbereich, der ungefähr so groß wie der Deichtorplatz ist. Die Kosten und statischen Voraussetzungen kann Ammer nicht beurteilen, er will „in erster Linie Ideen vermitteln“.

Kai Ammers Vision des "Deichtorloops", soll die Verkehrslage für Fahrradfahrer am Deichtorplatz deutlich verbessern

Kai Ammers Vision des „Deichtorloops“, soll die Verkehrslage für Fahrradfahrer am Deichtorplatz deutlich verbessern

Foto:

KURS FAHRRADSTADT – Kai Ammer

Der Hovenring hat jedenfalls elf Millionen Euro gekostet. Mehr als die Hälfte davon hat die EU übernommen. In Kopenhagen, San Francisco und Taiwan gibt es bereits ähnlich spektakuläre Fahrradbrücken. Und in diese Liste könnte sich Hamburg jetzt einreihen.

Auf der Seite von Kurs Fahrradstadt geht Ammer weiter ins Detail. Für ihn sind jetzt die Politiker gefragt. Er ist überzeugt, dass die Hamburger Bürger sich über ein solches Projekt freuen würden. Und in Zeiten des Klimawandels müsse die Politik auch bereit sein, Projekte wie den Deichtorloop umzusetzen. Zwar würde der Deichtorloop den restlichen Radverkehr der Stadt nicht verbessern, doch es wäre ein Anfang: „Von den Deichtorhallen bis zum Binnenalster ohne Ampel“, so wünscht sich Ammer den Hamburger Radverkehr der Zukunft.

Hamburg: Zentraler Tunnel bald auch für Radler?

Teil seiner Idee ist es jedoch auch, dass eine Röhre des Wallringtunnels vollständig den Radfahrern überlassen wird. Doch kann man bei so viel Verkehr wirklich auf eine der Röhren verzichten? Für Ammer stellt das kein Problem dar. Schließlich bleiben dann noch drei Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr. 

Im Interview mit der „Zeit“ möchte Kai Ammer auch klarstellen, dass er nicht naiv ist. Man wird nicht alle Autofahrer aufs Rad bringen, und auch der HVV muss weiter ausgebaut werden. Der Deichtorloop wäre allerdings ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Hamburger Elbchaussee: Fahrraddemo am 9. Februar

Ammer teilte der MOPO außerdem mit, dass Kurs Fahrradstadt am 9. Februar eine Demonstration an der Elbchaussee genehmigt wurde.

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