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  • Foto: Florian Quandt

Schülerin (14) macht’s vor: Wie kocht man eigentlich klimafreundlich?

Aus Lea Elcis Halbjahresarbeit für die Schule ist ein Kochbuch entstanden: ein Kochbuch mit nachhaltigen Gerichten. Die 14-Jährige Tochter des Hamburger Gastronomen Koral Elci geht in ihrem Buch „Umessen“ der Frage nach, was klimafreundliches Kochen eigentlich bedeutet und welchen Einfluss die Ernährung auf den Klimawandel hat. Entstanden ist ein Buch mit 24 Rezepten, unter anderem von ihrer Großmutter, Food-Journalisten und Profiköchen.

„Ich wollte etwas machen, das mir Spaß macht“, antwortet Lea Elci auf die Frage nach der Idee zu ihrem Kochbuch. „Ich bin im Organisations-Team von „Fridays for Future“ und bin vor Corona regelmäßig auf die Demos gegangen. Deswegen wollte ich etwas zu diesem wichtigen Thema beitragen.“

Und da ihre Eltern beide mit Essen ihr Geld verdienen – der Vater ist Koch, die Mutter Konditorin – fiel die Wahl schnell auf ein klimafreundliches Kochbuch. „Das hat einfach zusammengepasst“, erklärt die 14-Jährige.

Klimafreundlich kochen – was heißt das eigentlich?

Aber wie kocht man eigentlich klimafreundlich? Was ist der Schülerin wichtig im Umgang mit Essen?

„Das wichtigste ist immer noch, dass es schmeckt“, sagt sie. Aber natürlich spielen beim Essen unglaublich viele Faktoren eine Rolle. Da gehe es um regionalen Anbau, um saisonale Zutaten, um die Qualität, aber auch darum, dass sich jeder ein bisschen umstellen müsse, wenn das Essen klimafreundlich sein soll.

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Neben ihrer Großmutter haben es auch Food-Journalisten und Profiköche in ihr Buch geschafft.

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Florian Quandt

„Das heißt nicht, dass jetzt jeder vegan oder vegetarisch leben muss. Aber gerade bei Fleisch ist es wichtig zu schauen, was genau man isst.“ Ein gutes Beispiel dafür sei die Kreislaufwirtschaft, wo das Futter für die Tiere auf dem gleichen Hof angebaut wird und der Dung der Tiere in Form von Gülle wiederum den Pflanzen als Nahrungsquelle dient – ein Kreislauf von Pflanzenbau und Tierhaltung eben.

Kochbuch „Umessen“: Von der Großmutter zum Profikoch

Nach der Idee folgte dann die Umsetzung des Projekts. „Ich habe erstmal in meinem Umfeld geguckt, wer Rezepte für das Buch beisteuern könnte“, erzählt sie.

So ist von ihrer Oma ein Rezept für Spitzkohlgemüse, von ihrer Mutter das Rezept „Ofenschlupfer“ und von ihrem Vater der „Wildschwein-Döner“ – das einzige Fleischgericht im Buch – dabei. Aber auch Rezepte von den Food-Journalisten Benjamin Cordes und Stevan Paul sowie vom besten Jungkoch der Welt 2017 – Marianus von Hörsten – haben es in ihr Kochbuch geschafft.

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„Bei diesen Leuten kam die Verbindung natürlich durch meinen Vater“, sagt die Schülerin. Aber an die österreichische, Fernsehköchin, Autorin und Politikerin Sarah Wiener und das Demeter-Unternehmen „La Vialla“ in der Toskana, sei sie beispielsweise selbst herangetreten. „Das war schon cool, dass die so begeistert von der Idee waren und sich bereit erklärt haben, mir Rezepte für mein Buch zu geben.“

Klimafreundliches Kochbuch: „Es soll zum Denken anregen“

Und welches ist ihr Lieblingsgericht in dem Kochbuch? „Die sind alle wirklich lecker, aber ich muss sagen, dass das Rosenkohl-Gericht von Marianus mich schon umgehauen hat. Da hat man richtig gemerkt, wie gut er kochen kann“, sagt Lea.

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Selber Köchin werden, will die 14-Jährige nicht – kochen macht ihr aber dennoch Spaß.

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Florian Quandt

Köchin werden will die 14-Jährige selbst im Übrigen nicht. „Das überlasse ich meinen Eltern.“ Ihr Interesse bei dem Projekt lag eher daran, Menschen für klimafreundliches Essen zu begeistern: „Es wär natürlich cool, wenn wir mit dem Buch nicht nur die Menschen ansprechen würden, die sich sowieso schon bewusst ernähren, sondern auch solche, die sich mit dem Thema einfach mehr auseinandersetzen möchten.“

„Umessen“ wolle auch nicht mit gehobenem Zeigefinger vorgeben, wie man sich zu ernähren habe. „Es soll in erster Line zum Denken anregen und Alternativen aufzeigen.“

„Umessen“ von Lea Elci: Zweites Kochbuch ist bereits in Planung

Und dieser Ansatz geht auf. Zu den verschiedenen Rezepten, erklärt jeder Autor und jede Autorin, was für sie oder ihn klimafreundliches Essen bedeutet. So ist nicht nur ein Buch mit 24 Rezepten zum Nachkochen entstanden, sondern auch eines, das zum Nachdenken einlädt.

Ein zweites erweitertes Buch, herausgegeben von einem richtigen Verlag, ist auch schon in Planung – mit neuen Rezepten und noch mehr Infos zum Thema – auch von Politikern und Landwirten. Das jetzige Kochbuch „Umessen“ ist auf der Website von „Kitchen Guerilla“, dem Projekt ihres Vaters, erhältlich.

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