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  • Foto: Markus Scholz/picture alliance/dpa

Schon im nächsten Jahr: Umstrittener Mega-Tunnel durch Ostsee wird gebaut!

Dänemark will bereits Anfang 2021 mit dem Bau des umstrittenen Fehmarnbelt-Tunnels unter der Ostsee nach Deutschland beginnen. Die Fertigstellung für den 18 Kilometer langen Tunnel ist für Mitte 2029 geplant – doch dagegen regt sich scharfe Kritik.

Das dänische Verkehrsministerium erklärte am Freitag in Kopenhagen den 1. Januar 2021 als Startschuss für die Bauarbeiten des längsten Unterwasser-Tunnels der Welt. Der kontrovers diskutierte Fehmarnbelt-Tunnel soll laut Aussage des Ministeriums Mitte 2029 fertiggestellt werden.

Der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht spricht von einem Meilenstein in der dänischen Geschichte, der unter anderem bedeute, dass die Reisezeit zwischen Kopenhagen und Hamburg erheblich verkürzt werden könne.

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Auf der deutschen Seite steht allerdings noch ein Gerichtsurteil vor dem Beginn der Bauarbeiten aus. Nach Aussagen der Sammelbewegung „Beltretter“ sind in Leipzig derzeit noch zehn Klagen gegen den Milliarden Euro teuren Ostsee-Tunnel eingegangen.

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Die Computergrafik zeigt einen Querschnitt durch den Tunnel für Bahn- und Autoverkehr.

Foto:

picture alliance / dpa

Fehmarnbelt-Tunnel: Dänemark beschließt Baubeginn

Eigentlich hätte das Projekt bereits Mitte 2020 starten sollen. Der Termin habe sich aber unter anderem wegen der Corona-Krise verschoben, erklärte das dänische Ministerium weiter. 

Durch den Tunnel können Autofahrer innerhalb von zehn Minuten aus Schleswig-Holstein in die dänische Region Lolland-Falster fahren. Zudem ist eine Bahnverbindung vorgesehen. Das Mega-Projekt soll die Transportwege von und nach Skandinavien verkürzen und vor allem die Ballungsräume rund um die Metropolen Hamburg, Kopenhagen und Malmö in Südschweden miteinander verbinden.

Fehmarnbelt-Tunnel: Scharfe Kritik an Dänemarks Entscheidung

Gegen diesen dänischen Alleingang regt sich bereits einige Kritik. Die Sammelbewegung „Beltretter“ kritisiert die Entscheidung des Ministeriums scharf. „Offenbar hat Dänemark mit der Ankündigung auch die deutsche Politik überrumpelt“, sagt Sprecherin Karin Neumann. 

Die „Beltretter“ sind eine 2015 gegründete Sammelbewegung der lokalen und regionalen Initiativen und Organisationen gegen die geplante Fehmarnbeltquerung. Sie befürchten neben einer große Umweltbelastung der Ostsee auch die Bedrohung der beliebten Tourismus-Region.

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„Dänemark pfeift offenbar auf deutsche Gerichte. Eine solch arrogante und dreiste Missachtung der deutschen Souveränität und Gerichtsbarkeit ist inakzeptabel. Das dürfen sich Kiel, Berlin und die deutsche Öffentlichkeit nicht gefallen lassen“, findet Neumann deutliche Worte.

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Die undatierte Computergrafik zeigt das Tunnelportal auf deutscher Seite für den geplanten Tunnel von Dänemark nach Deutschland.

Foto:

picture alliance / dpa

Fehmarnbelt-Tunnel: „Beltretter“ befürchten Umweltbelastung

Die „Beltretter“ kritisieren ebenfalls die immensen Kosten des Projekts. „Die Milliarden auf dänischer Seite und für die geplante Hinterlandanbindung auf deutscher Seite werden jetzt ganz woanders gebraucht. Das Geld sollte nicht großen Baukonzernen hinterhergeworfen werden!“, so Neumann.

Sie gibt zu bedenken, dass das Geld in der derzeitigen Corona-Krise besser kleinen und mittleren Unternehmen sowie Selbstständigen und Großunternehmen beim Erhalt von Arbeitsplätzen helfen könne. 

Deutschland und Dänemark hatten den Bau 2008 in einem Staatsvertrag besiegelt. Das dänische Parlament billigte das Projekt 2015. (aba)

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