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  • Foto: Crimespot/Bastian Schlüter 

Schönheits-OP aus der Hölle: Frau nutzt Billigangebot – und bereut es zutiefst

Was für eine Schauergeschichte! Die damals 52-jährige Anja Hinze aus der Nähe von Flensburg will mit einem leichten Schönheitseingriff bei einer Heilpraktikerin nur ein paar Falten im Gesicht vermindern. Doch bei dem Eingriff in Hamburg geht alles schief: In ihrem Gesicht bilden sich Pusteln, sie muss mehrfach operiert werden – und sie war nicht das einzige Opfer.

„Ich wollte meine Nasolabialfalte mit Hyaluron behandeln lassen und die Glabella loswerden“, erzählt Anja Hinze, heute 54 Jahre alt, über ihre missglückte Schönheitsoperation vor zwei Jahren. Die Glabella ist die Region zwischen den Augenbrauen, die Nasolabialfalte die Falte zwischen Nase und Mundwinkel.

Schönheits-OP missglückt: Weder Gesicht noch Nadel desinfiziert

Über eine Freundin wurde ihr die Heilpraktikerin Hanna M. empfohlen. Nur 160 Euro sollte die Behandlung kosten. Doch das Angebot war zu gut, um wahr zu sein. „Ich sollte als Model für eine ihrer Schülerinnen zur Verfügung stehen, ging aber davon aus, dass Hanna M. dabei ist und notfalls einschreitet“, erzählt Hinze.

Anja Hinze nach der missglückten Schönheitsbehandlung bei einer Heilpraktikerin.

Anja Hinze nach der missglückten Schönheitsbehandlung bei einer Heilpraktikerin. 

Foto:

Crimespot/Bastian Schlüter 

Doch die Behandlung wird fehlerhaft ausgeführt. Weder wird Hinze über die Risiken aufgeklärt, noch werden Gesicht und Nadel desinfiziert. Die Folge: Hinzes Gesicht schwillt an und es bilden sich im ganzen Gesicht Pusteln. Innerhalb von fünf Wochen musste sie dreimal in Kliniken operiert werden. „Ich sah aus wie Frankensteins Gesellenstück“, sagt Hinze, „und habe jetzt mehr Falten als vorher.“

Corona-bedingter Verzug: Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung

Anja Hinze vor der Schönheit-OP.

Anja Hinze vor der Schönheit-OP.

Foto:

Crimespot/Bastian Schlüter 

Und Hinze war nicht das einzige Opfer. 2020 wurde auch die Seca Atra (27) bei der Heilpraktikerin behandelt, es bildeten sich Bläschen und Knorpel an ihrer Lippe. 

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Hinze hat Anzeige erstattet. Im Zivilverfahren wurde ein Versäumnisurteil über 12.000 Euro Schmerzensgeld festgesetzt. Ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung war in Hamburg im März dieses Jahres geplant, konnte wegen der Corona-Pandemie bislang aber noch nicht stattfinden.

Berufsverbot für Heilpraktikerin: Arbeitet sie trotzdem weiter?

Hanna M. 1

Arbeitet Hanna M. trotz Berufsverbots weiter?

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Crimespot/Bastian Schlüter 

Wie der Verteidiger der Heilpraktikerin bestätigte, liegen bereits zwei rechtskräftige Urteile gegen seine Mandantin wegen Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung vor – sie hatte Botox-Rezepte gefälscht. Laut des Verteidigers wurde Hanna M. vom Gesundheitsamt Bielefeld ein Berufsverbot als Heilpraktikerin erteilt. Bei Testanrufen vor zwei Wochen war es jedoch noch möglich, Termine für Behandlungen in Berlin und Bielefeld zu buchen.

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