• Foto: Florian Quandt

Schock für Krankenhaus: Hamburg verliert Krankenpflegeschule

Wilhelmsburg –

Anfang Oktober soll die Krankenpflege-Schule am katholischen Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg geschlossen werden. Diese Nachricht löste bei betroffenen Mitarbeitern und auch bei den Hamburger Behörden großes Bedauern und Unverständnis aus. So verliert Hamburg die einzige Pflegeschule südlich der Elbe. Viele verstehen die Entscheidung der Klinikleitung nicht und zeigen sich erschüttert.

Die Nachricht, dass der theoretische Teil der Pflegeschule künftig nicht weitergeführt werden kann, war für die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Groß-Sand Krankenhauses in Wilhelmsburg ein großer Schock.

Trotz großen Erfolgs: Pflegeschule wird schließen

So bot die Schule ihren Schülern nicht nur einen Ausbildungsplatz, sondern durchaus mehr als das. Viele Generationen an Pflegekräften haben dort eine Ausbildung hervorragender Qualität genossen, welches die vielfachen Auszeichnungen und besonders guten Examensnoten Jahr für Jahr zeigten.

Investitionen zu teuer?

Die Klinikleitung begründet ihre Entscheidung mit der anstehenden Zusammenlegung der Ausbildung für Alten- Kranken- und Kinderkrankenpfleger. Strukturell sei dies schlicht nicht zu bewältigen, die IT-Ausstattung wäre zu teuer. Für ein kleines Haus wie das Groß-Sand Krankenhaus seien die umfangreichen Investitionen, auch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation, nicht realisierbar. Auch in Sachen Digitalisierung sind andere Einrichtungen dem Krankenhaus um einiges voraus.

Klinikleitung möchte Ausbildungsplätze erhalten

Die Hamburger Schulbehörde kann die Begründung dieser Entscheidung nicht ganz zustimmen. So gäbe es durchaus Gelder aus dem Digitalpakt, die für Pflegeschulen vorgesehen sind.

Was die Ausbildungsplätze angeht betont die Klinik, dass sie auch in Zukunft eine „hochwertige Pflege-Ausbildung“ anbieten werde und alle Ausbildungsplätze am Wilhelmsburger Krankenhaus erhalten wolle. Die theoretische Ausbildung wird zukünftig an die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Hammerbrook verlagert.

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Ob die Schließung etwas mit dem geplanten Verkauf des Krankenhauses zu tun hat, ist bisher unklar. Weder die Klinik selbst noch das Erzbistum Hamburg nehmen dazu Stellung. (aps)

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