„Schmuckanlage“ und „Surfen verboten“ – Erkennen Sie diese alten Verkehrsschilder?
„Surfen nicht gestattet“, eine „Schmuckanlage“ und ein „Ruhegarten“ – wo gibt es denn das? Im Verkehrszeichenlager des Bezirks Hamburg-Mitte finden sich neben aktuellen Schildern auch etliche, die an den Straßen der Hansestadt schon lange nicht mehr zu sehen sind. Die MOPO hat sich bei einem Vor-Ort-Besuch in Billstedt einmal umgeschaut – und so einige Kuriositäten entdeckt.
„Surfen nicht gestattet“, eine „Schmuckanlage“ und ein „Ruhegarten“ – wo gibt es denn das? Im Verkehrszeichenlager des Bezirks Hamburg-Mitte finden sich neben aktuellen Schildern auch etliche, die an den Straßen der Hansestadt schon lange nicht mehr zu sehen sind. Die MOPO hat sich bei einem Vor-Ort-Besuch in Billstedt einmal umgeschaut – und so einige Kuriositäten entdeckt.
Auffällig bei den Verkehrszeichen aus den 60er Jahren: Die einzelnen Buchstaben darauf lassen sich ertasten und sind nicht, wie heute, aufgedruckt. „Das Surfer-Schild hing wohl mal am Öjendorfer See“, erzählt Olaf Kasimir. Der 55-Jährige ist der Platzwart im Verkehrszeichenlager. Davor war er 23 Jahre lang Fahrlehrer, kennt sich also mit Schildern bestens aus.
Verkehrszeichenlager: Manche Schilder haben nur noch Museumswert
Wo die Schilder mit der Aufschrift „Ruhegarten“ (ein Friedhof) und „Schmuckanlage“ (ein besonders schöner Park) mal angebracht waren, lässt sich leider nicht herausfinden. Dafür entdecken wir die alte Abbildung einer Straßenbahn aus Billstedt, die dort mal unterwegs war – bis das Schienennetz ab den 60ern zugunsten der Autos eingestampft wurde.

Von Kasimirs Büro aus führen zwei Türen in die Lager mit den aktuellen Schildern, an die 2000 Stück. Im ersten Raum stapeln sich sämtliche bekannten Verkehrszeichen, vom runden „Tempo 30“ bis zum dreieckigen „Achtung Wildwechsel“. Jeden Morgen holt ein Straßentrupp, bestehend aus vier Leuten, die benötigten Schilder ab und montiert sie an den Straßen des Bezirks. „Am häufigsten brauchen wir das Schild der vorgeschriebenen Vorbeifahrt rechts“, berichtet er, also den blau-weißen Abbiegepfeil. In der Theorie halten Schilder bis zu fünf Jahre, meistens würden sie aber vorher von Autos, Bussen oder Lkws umgefahren.
Welches Verkehrsschild wird besonders oft gebraucht?
Was sind die neuesten Verkehrszeichen in seinem Lager? Kasimir kramt etwas herum und zieht schließlich Schilder mit dem Symbol für E-Ladesäulen hervor. „Die sind relativ neu, genauso wie der grüne Pfeil für Radfahrer“, erzählt er.

Einen Raum weiter sind sämtliche Straßenschilder für den Bezirk gelagert. Alle haben weiße Schrift auf blauem Grund – das sei so Vorschrift, erklärt Kasimir. Auch die Schriftgröße, die aus der Nähe betrachtet ungewöhnlich groß aussieht, ist genormt. „Ganz neu ist die Jan-Fedder-Promenade an den Landungsbrücken“, sagt der 55-Jährige und holt das lange Schild hervor.

Vor etwa einem Jahr bekam die Elbpromenade den Namen des 2019 verstorbenen Hamburger Schauspielers. Falls das Schild beschädigt wird, hat Kasimir jedenfalls noch einige in Reserve.