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Abstimmaschenbecher in Berlin
  • Sie wie hier in Berlin will die rot-grüne Koalition auch im Bezirk Wandsbek neue Abstimm-Aschenbecher aufstellen.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Kira Hofmann

Schluss mit Kippen-Müll! Hamburger Bezirk mit ungewöhnlicher Idee

St. Pauli oder HSV? Über diese Frage könnten die Anwohnenden in Wandsbek bald mit ihren aufgerauchten Zigaretten abstimmen. Die rot-grüne Koalition will in Hamburgs größtem Bezirk die Verschmutzung durch weggeworfene Kippenstummel angehen, dafür gibt es jetzt eine ungewöhnliche Idee.

Rauchen ist ziemlich ungesund. Nicht nur für einen selbst, auch die Umwelt leidet unter dem Tabakkonsum. Besonders weggeworfene Stummel stellen durch ihre rund 7000 enthaltenen Giftstoffe ein Problem dar. Gewässer werden dadurch verunreinigt, Tiere verwechseln die toxischen Filterreste mit Nahrung und auch Kleinkinder sammeln den Abfall teilweise auf und stecken ihn sich in den Mund.  

Bezirk Wandsbek soll spielerische Aschenbecher-Alternative prüfen

Die Filter bestehen zudem nicht aus Papier, sondern aus einem Stoff, der zu Mikroplastik zerfällt, erklärt Grünen-Fraktionsmitglied Katja Rosenbohm. „Vielen Rauchern ist die Problematik gar nicht bewusst und sie werfen die Zigarettenkippen nicht mit böser Absicht weg.“ Pro Jahr werden so allein in Deutschland mehr als 100 Milliarden Glimmstängel geraucht, laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen davon etwa zwei Drittel auf dem Boden. 


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Die rot-grüne Koalition in Wandsbek will das Problem nun angehen. Dafür gibt es auch schon eine Idee: „Wir wollen prüfen lassen, ob in Wandsbek alternative Abfallbehälter getestet werden können, die die Raucherinnen und Raucher auf spielerische Weise davon abbringen, ihre Zigarettenkippe auf den Boden zu werfen“, sagt Tom Hinzmann von der Wandsbeker SPD-Fraktion.  

Besonders Abstimmungsbehälter sind angedacht, wie sie etwa in Berlin schon seit Mai vergangenen Jahres erprobt werden. So kann je nach Laune etwa für St. Pauli oder HSV gestimmt werden, indem die Kippe im dazugehörigen Fach entsorgt wird. Pro Leerung kann laut Tom Hinzmann etwa ein Kilogramm Zigarettenmüll umweltgerechter entsorgt werden.  

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Kritik an dem Vorschlag kam von der AfD. So seien weitere öffentliche Sammelstellen überflüssig, wie die Fraktion in einem Änderungsantrag geschrieben hatte. Sie sprach sich hingegen für eine Plakatkampagne an Verkehrsknotenpunkten aus, mit der Raucher:innen für das Wegwerfproblem sensibilisiert werden sollen. Außerdem solle darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kippenstummel am besten in der eigenen Zigarettenschachtel gesammelt und entsorgt werden könnten.   

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