Schildbürgerstreich im Volkspark: Der Leuchten-Irrsinn von Altona
Abends im Altonaer Volkspark joggen – das ist momentan ein dunkles Unterfangen. Wer seine Runden um die große Spielwiese drehen will, sollte lieber eine Kopflampe mitnehmen. Denn: Seit Februar stehen zwar 48 Laternen am Wegesrand, doch keine von ihnen leuchtet. Der Grund: Es fehlt der Stromanschluss.
Eigentlich hätten die Aufkleber mit der Aufschrift „Leuchte nicht in Betrieb“ schon längst von den 48 Laternen im Altonaer Volkspark abgezogen werden sollen. Aber sie kleben da immer noch und die neuen Lampen sind noch immer nicht in Betrieb. Der Grund ist ebenso banal wie absurd: Es wurden keine Stromkabel bis zu den Laternen am Wegesrand verlegt – zumindest noch nicht.
Altonaer Volkspark: 48 Laternen ohne Strom
- Deutsch (Deutschland)
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Abends im Altonaer Volkspark joggen – das ist momentan ein dunkles Unterfangen. Wer seine Runden um die große Spielwiese drehen will, sollte lieber eine Kopflampe mitnehmen. Denn: Seit Februar stehen zwar 48 Laternen am Wegesrand, doch keine von ihnen leuchtet. Der Grund: Es fehlt der Stromanschluss.
Eigentlich hätten die Aufkleber mit der Aufschrift „Leuchte nicht in Betrieb“ schon längst von den 48 Laternen im Altonaer Volkspark abgezogen werden sollen. Aber sie kleben da immer noch und die neuen Lampen sind noch immer nicht in Betrieb. Der Grund ist ebenso banal wie absurd: Es wurden keine Stromkabel bis zu den Laternen am Wegesrand verlegt – zumindest noch nicht.
Altonaer Volkspark: 48 Laternen ohne Strom
Bereits im Jahr 2018 begann die Altonaer Bezirksversammlung, die neue Beleuchtung der Jogging-Strecke zu planen. Nach langem Streit zwischen SPD und Grünen im Bezirk konnte sich der SPD-Politiker Andreas Bernau mit seiner Idee durchsetzen: Für die Jogger sollten spätestens ab dem Frühjahr 2022 Laternen den Weg beleuchten. Dafür waren 400.000 Euro vorgesehen: 150.000 Euro kamen vom Bezirk Altona und 250.000 Euro stammen aus dem Quartierfonds.
Damit keine Fledermäuse durch die Beleuchtung gestört werden, setzten die Grünen noch durch, dass die Lampen jedes Jahr nur von September bis Mitte Mai ab Einsetzen der Dunkelheit und nicht länger als bis 22 Uhr angeschaltet werden. Nach diesem Plan müssten die Laternen den Joggern nun abends eigentlich bereits Licht spenden. Doch sie tappen immer noch im Dunkeln.
Und wer hat die Stromversorgung verbockt?
Nach MOPO-Informationen gab es Absprachen zwischen dem Bezirksamt Altona und „Stromnetz Hamburg“: Danach ging der Bezirk davon aus, dass „Stromnetz Hamburg“ zunächst einen Stromkasten vor der Parkanlage installiert und anschließend eine Firma beauftragt, die dann Stromkabel bis zu den Lampen verlegt. Dem allerdings widerspricht Anette Polkehn-Appel, Pressesprecherin von „Stromnetz Hamburg“: „Wir haben unsere Arbeit getan: ,Stromnetz Hamburg‘ hat die Kabel bis zum Parkrand verlegt. Ab dort ist das Bezirksamt zuständig.“
Die Planungen verzögerten sich um mehrere Monate „aufgrund behördeninterner Abstimmungsprozesse zu naturschutzfachlichen, denkmalrechtlichen sowie wegerechtlichen Aspekten“, wie der Sprecher des Bezirksamtes Mitte, Mike Schlink, mitteilt. Dafür hat SPD-Bezirksabgeordneter Andreas Bernau kein Verständnis: „Sowas muss doch vorher abgeklärt sein.“ Trotzdem gehe es jetzt nicht darum, einen Schuldigen zu finden, vielmehr „muss jetzt schnell eine Lösung für die Jogger her“.
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Das sieht Mike Schlink vom Bezirksamt Altona genauso. Daher „wird das Bezirksamt Altona die vorbereitenden Arbeiten, die Flächenherstellung sowie die Instandhaltung der Stromleitungen übernehmen“. Mit den restlichen finanziellen Mitteln der 400.000 Euro soll der Stromanschluss dann je „nach Verfügbarkeit ausführender Firmen und Witterung möglichst zeitnah“ verlegt werden. Wann es soweit sein wird und die Hamburger dann endlich auf beleuchteten Wegen im Altonaer Volkspark laufen können, ist also noch offen.