• Folge jahrelangen Zerfalls: Die Außenwand auf der Südseite der Schilleroper ist einsturzgefährdet.
  • Foto: Patrick Sun

Sanierung vernachlässigt: Notmaßnahme! Nun beginnt der Abriss an der Schilleroper

St. Pauli –

Nun also doch: Weil über Jahre nicht die notwenigen Sanierungsarbeiten an der denkmalgeschützten Schilleroper stattgefunden haben, müssen jetzt in einer kurzfristigen Notmaßnahme einige einsturzgefährdete Nebenbauten abgerissen werden. Die charakteristische Rotunde soll jedoch erhalten bleiben.

„Da bei den durch den Bezirk festgestellten Schäden an den nicht denkmalgeschützten Anbauten der Schilleroper Gefahr im Verzug ist, müssen diese teilweise zeitnah abgerissen werden“, teilt dazu Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamts Mitte mit.

Abriss an der Schilleroper: Marode Gebäude müssen weg

Die Abrissarbeiten betreffen dabei nur die maroden Außenwände. Die denkmalgeschützte Rotunde soll hingegen erhalten werden. Um Passanten zu schützen wurden außerdem Teile der Straße „Bei der Schilleroper“ gesperrt.

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Anhänger des 1889 erbauten Theaters befürchten, dass die Stahlkonstruktion bei den Arbeiten beschädigt werden könnte. Die Schilleroper ist seit 2014 im Privatbesitz, seitdem verfällt das Gebäude zusehends. Notwendige Erhaltungsmaßnahmen wurden von der Eigentümerin nicht getroffen, etliche Fristen ließ sie verstreichen. Schließlich wollte die Stadt selbst die unaufschiebbaren Bauarbeiten beauftragen, um das Denkmal noch zu retten.

Initiative sauer: Denkmalgeschützte Rotunde in Gefahr

Die „Schiller-Oper-Initiative“ wirft der Eigentümerin vor, das Gebäude mutwillig verfallen zu lassen, um auf dem lukrativen Grundstück am Pferdemarkt neu zu bauen. Auch mit dem späten Einschreiten der Stadt ist die Initiative nicht zufrieden.

Im Fall der nun scheinbar unvermeidlichen Abrissarbeiten, hat nach Angaben des Bezirksamtes die Eigentümerin die Arbeiten selbst beauftragt. Unter Berücksichtigung der neuen Situation sei demnach auch die für den 22. März gesetzte Frist zur Stabilisation der Stahlkonstruktion hinfällig geworden, erklärt Weiland gegenüber der MOPO.

Der Abriss der brüchigen Wände und die Arbeiten zum Stützen der Rotunde sollen nun in einem Rutsch stattfinden. (hb)

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