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Ein Zug der Linie S1 fährt in den Bahnhof Poppenbüttel ein. Die Strecke war am Montag wegen einer Weichenstörung gesperrt.
  • Ein Zug der S-Bahn-Linie S1 (Archivbild)
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

S-Bahn-Panne! Hamburger Schüler über Stunden gestrandet

Montag, halb acht Uhr morgens, mitten im Berufsverkehr: Auf einmal fährt der Zug der Linie S1 nicht weiter, sondern bleibt am Bahnhof Ohlsdorf stehen. „Es gibt eine Störung an der Weiche“, hallt es kurz darauf über Lautsprecher durch die Waggons, die Fahrgäste müssen aussteigen, darunter auch viele Schülerinnen und Schüler. Ihre Hoffnung: Der schnell organisierte Ersatzverkehr der S-Bahn – doch damit läuft etwas gehörig schief.

„Um halb neun rief mich meine Tochter weinend an“, berichtet eine Mutter der MOPO verärgert über die Geschehnisse Anfang dieser Woche. Die Zwölfjährige war wie jeden Morgen zusammen mit ihrer siebenjährigen Schwester an der Haltestelle Fuhlsbüttel Nord in die Linie U1 gestiegen, um dann in Ohlsdorf in die S1 zu wechseln. „Von dort aus müssen sie eigentlich nur noch eine Station bis Kornweg fahren.“ Die beiden besuchen die Albert-Schweitzer-Schule in Klein Borstel.

S-Bahn-Störung: Großraumtaxis als Ersatzverkehr

Doch an diesem Morgen sollte es anders kommen. Der Grund für die Störung war laut eines Sprechers der Deutschen Bahn ein Signal, das kurzfristig repariert werden musste. Soweit, so gewöhnlich, solche Meldungen sind für „Öffi“-Nutzer fast schon Routine. Das heißt entweder genervt abwarten, bis es weitergeht – oder die Bahn organisiert einen Ersatzverkehr.

So auch hier. Bereits wenige Minuten nach 8 Uhr standen 15 Großraumtaxis bereit, die die gestrandeten Passagiere an ihr Ziel bringen sollen. „Deswegen sind meine Kinder und viele weitere Mitschüler dort eingestiegen, um zur nächsten Station Kornweg zu kommen“, erzählt die Mutter. Doch anstatt wie die S1 nach Poppenbüttel über die Haltestellen Kornweg, Hoheneichen und Wellingsbüttel zu fahren, hätten die Fahrzeuge einen ganz anderen Weg über die andere Seite des Alstertals genommen.

S-Bahn-Störung: Ersatzverkehr fährt andere Route

„Deswegen sind die Kinder natürlich auch nicht ausgestiegen, sondern haben gewartet, bis sie etwas erkennen“, erzählt sie. „Das war nicht der Fall. Dann standen sie plötzlich in Poppenbüttel und kamen aber nicht mehr zurück, denn die S-Bahn fuhr ja nicht.“

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Deshalb sei sie schließlich selbst ins Auto gestiegen und habe ihre Kinder abgeholt. „Ich hab‘ noch so viele andere mitgenommen, wie in den Wagen gepasst haben“, berichtet sie. „Auf dem Weg zur Schule haben wir dann noch ganz viele Schüler gesehen, die den Weg laufen mussten, um nicht noch später zu kommen. Wie kann sowas passieren?“

Der DB-Sprecher bittet die Fahrgäste um Entschuldigung. Tatsächlich seien ein paar der Taxis nicht wie vorgesehen alle Stationen angefahren. Der externe Dienstleister habe allerdings den klaren Auftrag dazu gehabt. „Wir klären jetzt im Gespräch mit den einzelnen Fahrern, warum in einigen Fällen Stationen ausgelassen wurden, damit das nicht wieder vorkommt.“

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