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Containerschiff im Hamburger Hafen
  • Die Sanktionen gegen Russland werden sich auch auf den Hamburger Hafen auswirken, so Wirtschaftssenator Michael Westhagemann.
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Russland-Sanktionen: Hamburger Hafen rechnet mit spürbaren Auswirkungen

Die Sanktionen gegen Russland werden am Hamburger Hafen nicht spurlos vorbeigehen, da ist sich Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann sicher. Schon die russische Annexion der Halbinsel Krim im Jahr 2014 hatte Konsequenzen. Wie stark die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine sein werden, sei dabei jedoch noch unklar.

„Das wird Auswirkungen haben“, so Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann dazu am Montag. Wie genau die aussehen würden, könne man aber „finalisiert noch nicht sagen“: „Wir müssen ehrlicherweise abwarten, welche Unternehmen betroffen sein werden.“

Russland-Sanktione: Auswirkungen auf Hamburger Hafen

Der Containerverkehr zwischen Deutschlands größtem Seehafen und Russland war nach Angaben der Marketinggesellschaft des Hafens bereits nach 2014 und den Sanktionen wegen der russischen Annexion der Halbinsel Krim um etwa die Hälfte auf rund 300.000 Standardcontainer (TEU) eingebrochen. Deutlich größer als die Containerverkehre sei der Umschlag von Massengut wie Kohle und Holz, sagte der Vorstand der Marketinggesellschaft des Hafens (HHM), Axel Mattern. Zahlen dazu nannte er nicht.

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Generell war der Hamburger Hafen im Jahr 2021 nach dem Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 wieder auf Wachstumskurs. Mit 128,7 Millionen Tonnen fiel der gesamte Seegüterumschlag rund zwei Prozent höher aus als im Vorjahr.

Der Containerumschlag erreichte mit 8,7 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) einen Zuwachs von 2,2 Prozent, wie HHM am Montag mitteilte. Das Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 wurde damit allerdings noch nicht wieder erreicht.


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„Der Krieg in der Ukraine wird sich auch auf die Umschlagentwicklung des Hamburger Hafens auswirken. Aktuell lässt sich jedoch noch nicht sagen, inwieweit die Sanktionen gegenüber Russland die Umschlagentwicklung beeinflussen werden“, so der HHM-Vorstand. „Eine realistische Prognose für das laufende Jahr lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht geben, denn auch die Corona-Pandemie könnte weiterhin Einfluss auf den seeseitigen Außenhandel nehmen.“ Insgesamt hoffe der Hafen auf einen „stabilen Verlauf beim Seegüterumschlag“.

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Aktuell gibt es den Angaben zufolge zehn Liniendienste zwischen dem Hamburger Hafen und Russland, sieben davon mit St. Petersburg, die anderen mit Kaliningrad, dem früheren Königsberg. „Wir haben keine Informationen über betriebliche Einschränkungen“, hieß es.

EU: Einlaufverbot für russische Schiffe könnte bald kommen

Russischen Schiffen droht indes ein Einlaufverbot in Häfen in der EU, wie EU-Beamte am Sonntag in Brüssel bestätigt hatten. Ein Beschluss hierzu steht jedoch noch aus. „Es gibt aktuell noch keine eindeutige Regelung“, man rechne aber „in Kürze“ damit, sagte der Chef der Hamburger Hafenbehörde HPA, Jens Meier.

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Nach Meiers Angaben gibt es aktuell in Hamburg zwar nur sehr wenige Anläufe von Schiffen, die unter russischer Flagge fahren. Bei einem Embargo gehe es allerdings „um die Waren“, sagte Meier. Er wies darauf hin, dass Waren mit Ziel Russland nicht zwangsläufig von Schiffen unter russischer Flagge transportiert würden. (dpa/mp)

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