Senator mit Baerbock in Warschau – Grote: Russland ist „größte Bedrohung“
Ein Bekenntnis zum Zusammenhalt in Warschau: Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) war zum Tag der Deutschen Einheit gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in der deutschen Botschaft in der polnischen Hauptstadt zu Besuch. Sie sichern dem Nachbarland Unterstützung zu – und sprachen darüber, wie der Ukraine-Krieg die Beziehung zu Polen verändern könnte.
Hamburg ist in diesem Jahr Co-Gastgeber der Veranstaltung in der polnischen Hauptstadt. „Die deutsche Wiedervereinigung war vor 32 Jahren Teil eines historischen Aufbruchs der Länder Mittel- und Osteuropas zu Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie, und auch diesen Aufbruch würdigen wir heute Abend hier“, sagte Grote am Montagabend.
Hamburgs Senator in Polen: Russland „größte Bedrohung”
Nun müsse Europa gemeinsam verteidigen, was in den vergangenen 30 Jahren erreicht worden sei. „Dies ist jetzt unsere gemeinsame europäische Verantwortung und es ist auch eine deutsche Verantwortung“, betonte Grote. „Russland ist heute – auch jenseits der Grenzen der Ukraine – die größte Bedrohung für den Frieden in Europa.“ Der Ausgang des Krieges entscheide, in welchem Europa wir in Zukunft leben.
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Der Ukraine-Krieg könne aber auch die Beziehung zu Polen verändern. „Die Verbindungen gerade nach Polen sind heute außerordentlich intensiv“, sagte der Senator. Die Unterstützung für die Ukraine könne eine einigende Kraft für Europa haben. „Und sie können sicher auch eine Grundlage für noch bessere Beziehungen zwischen Deutschland und Polen sein.“
Baerbock: „Die Sicherheit Osteuropas ist Deutschlands Sicherheit“
Baerbock sicherte Polen und ganz Mittel- und Osteuropa Beistand zu. „Wir werden für euch da sein, so wie ihr für uns da wart, als wir euch am dringendsten brauchten“, sagte die Grünen-Politikerin. „Denn die Sicherheit Osteuropas ist Deutschlands Sicherheit. Darauf können Sie sich verlassen“, rief sie den Gästen aus Polen zu.
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Vor ihrem Abflug nach Warschau hatte Baerbock nach lautstarken Reparationsforderungen und scharfen Tönen der nationalkonservativen PiS-Regierung an Polen appelliert, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu bewahren. Zuvor hatte Warschau seinen Forderungen nach Entschädigung von Deutschland für die im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden Nachdruck verliehen: Außenminister Zbigniew Rau unterzeichnete eine entsprechende diplomatische Note, die Berlin übergeben werden soll. Baerbock wird ihren Amtskollegen am Dienstag zu Gesprächen treffen. (ncd/dpa)