Riesige Cannabis-Plantage fliegt auf – hunderte Pflanzen, mitten in der Stadt
Der auffällige Geruch verriet ihn schließlich: Stejpan M. (40) soll in einem verlassenen Hotel- und Bürokomplex mitten in Hamburg eine riesige Gras-Plantage betrieben haben. Über 400 Pflanzen und knapp 65 Kilogramm Marihuana, bereit zum Verkauf, wurden von der Polizei bei der Durchsuchung gefunden. Am Mittwoch begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Gras-Bauern und einen Komplizen.
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Der auffällige Geruch verriet ihn schließlich: Stejpan M. (40) soll in einem verlassenen Hotel- und Bürokomplex mitten in Hamburg eine riesige Gras-Plantage betrieben haben. Über 400 Pflanzen und knapp 65 Kilogramm Marihuana, bereit zum Verkauf, wurden von der Polizei bei der Durchsuchung gefunden. Am Mittwoch begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Gras-Bauern und einen Komplizen.
Mit Handschellen wird Stejpan M., ein großer Mann mit Undercut, Weste und Hals-Tattoo, in den Gerichtssaal geführt. Als die Polizei im August 2023 die Gras-Plantage entdeckte, traf sie ihn ebenfalls im Gebäude an – seither sitzt er in U-Haft.
Hamburg: Mann soll riesige Gras-Plantage mitten in der Stadt betrieben haben
Stejpan M. ist wegen gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge angeklagt. Laut Staatsanwältin soll er von Oktober 2021 bis zum 7. August 2023 mit Komplizen eine Marihuana-Plantage in dem leerstehenden Büro- und Hotelkomplex in der Amsinckstraße (Hammerbrook) betrieben haben – inklusive Beleuchtungs- und Bewässerungssystem. Auf 100 Quadratmetern wuchsen 432 erntereife Pflanzen, die teilweise bereits so groß wie ein Schulkind waren. 25 Kilogramm wogen die Pflanzen, dazu kamen noch 65 Kilogramm Gras in Kartons und Regalen – bereit zum Verkauf.
Der spezifische Geruch blieb jedoch nicht unbemerkt, Zeugen riefen die Polizei, die sofort fündig wurde. „Wir sind etwas erschüttert über den Umfang der Anklage“, sagt der Verteidiger von Stejpan M., sein Mandant werde heute noch keine Aussage machen. Für den übernächsten Termin plane man jedoch eine geständige Einlassung.
Prozess: Mitangeklagter weist Schuld von sich
Milan S. (50, Name geändert) ist Mitangeklagter im Prozess. Ihm wird Beihilfe vorgeworfen: Er soll als Immobilienverwalter die Stromzähler manipuliert haben, damit die Plantage unbemerkt mit Energie versorgt werden konnte. „Mein Mandant weist die Vorwürfe zurück“, verkündet sein Verteidiger.
Milan S. habe 2020 die Verwaltung für das Gebäude übernommen und die Lagerräume an einen Herrn K. vermietet. „Nach meinem Wissen sollte da Material für den Trockenbau gelagert werden“, sagt der Angeklagte dem Gericht. Er ist aufgeregt, das Verfahren nimmt ihn sichtlich mit – das bestätigt er auch der Richterin.
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Er selbst habe ein Elektrounternehmen und nutze die Räume in der Tiefgarage für die Lagerung von Elektroteilen und Kabeln, berichtet Milan S. Deshalb war er ab und zu vor Ort. Den Grasgeruch habe er nicht bemerkt – auch nicht, dass die ehemalige Hausmeisterwohnung im 14. Obergeschoss wohl von Stejpan M. genutzt wurde. Er kenne den Angeklagten nicht, beteuert der Verwalter vor Gericht. Und er habe den Stromzähler auch nicht manipuliert.
Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.